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Mit über 60 rauf in die 2. Liga

Der Neugersdorfer Tennisclub feiert mit dem Aufstieg der Ü60-Herren in die Ostliga den größten Erfolg der fast 100-jährigen Vereinsgeschichte. Am Sonntag geht’s los.

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Frank Hergert (69), Frank Sonnenberg (63), Gunter Richter (66), Wolfgang Körber (65), Helmut Israel (65) und Michael Mutscher (63) starten mit dem Ü60-Team des Neugersdorfer TC ins Abenteuer Ostliga.
Frank Hergert (69), Frank Sonnenberg (63), Gunter Richter (66), Wolfgang Körber (65), Helmut Israel (65) und Michael Mutscher (63) starten mit dem Ü60-Team des Neugersdorfer TC ins Abenteuer Ostliga. © Rafael Sampedro

Neugersdorf. Diese Herren sind schon seit Ewigkeiten eine eingeschworene Truppe, die gemeinsam Tennis spielt. „Und die Truppe hat auch schon immer Potenzial, aber jetzt, mit über 60 Jahren, haben wir unseren bislang größten Erfolg gefeiert“, sagt Wolfgang Körber, der Mannschaftsführer der Ü60-Herren des Neugersdorfer Tennisclubs.

Nach zwei Siegen über den Mitkonkurrenten Delitzsch im Sommer des vergangenen Jahres beendeten die Neugersdorfer die Saison in der Landesoberliga auf dem zweiten Platz und qualifizierten sich damit für die Aufstiegsspiele in die Ostliga, die zweithöchste deutsche Spielklasse. Weil aber alle möglichen Konkurrenten um den Aufstieg absagten, hatten die Neugersdorfer unerwartet schnell das Aufstiegsrecht in der Tasche.

„Wir haben dann schon beraten, was wir machen, zumal in der 2. Liga mit sechs statt vier Spielern gespielt wird. Wir haben dann entschieden: Wir starten in dieses Abenteuer. Das wird für uns alle im hohen Sportleralter noch einmal ein Erlebnis und eine echte sportliche Herausforderung“, schildert Wolfgang Körber, zugleich Spitzenspieler der Mannschaft, die Situation. Außerdem, auch das war den erfahrenen Spielern wichtig, ist dieser Aufstieg in die 2. deutsche Tennisliga der mit Abstand größte sportliche Erfolg der fast hundertjährigen Vereinsgeschichte. Das Jubiläum wird 2024 begangen.

Auswärtspartie wird zum Wochenendausflug

Die Neugersdorfer, die sich mit befreundeten Spielern aus der Umgebung verstärkt haben, werden auf fünf Berliner und eine Rostocker Mannschaft treffen. Dass es da ganz schwer wird, Spiele zu gewinnen, ist allen bewusst. Aber der Ehrgeiz ist noch einmal geweckt. Jeder Spieler versucht, sich noch einmal richtig fit zu machen. „Vielleicht unterschätzen uns ja einige Gegner auch“, sagt Körber, der seine Hoffnungen auf Punktgewinne vor allem auf die „hinteren Spielpaare“ setzt, also auf eine größere Ausgeglichenheit in seinem Team zählt.

Vor der weiten Anreise haben die Konkurrenten offensichtlich erst einmal Respekt: Ein Berliner Team hat schon angerufen und nach einer Empfehlung für eine Übernachtung gefragt. Andererseits werden es die Neugersdorfer ähnlich handhaben. Aus der Auswärtspartie am 26. Juni (einem Sonntag) in Rostock wird gleich ein verlängerter Wochenendausflug von Freitag bis Montag gemacht, die Ehefrauen kommen natürlich mit.

Bis dahin, das Rostocker Spiel ist das letzte der Serie, haben die Neugersdorfer womöglich schon einige Punkte auf dem Konto. Vielleicht gelingt der erste Sieg ja bereits am Sonntag ab 11 Uhr, wenn die Ü60-Oldies auf der Tennisanlage am Volksbad (Volksbadstraße 15) auf die Senioren des Berliner SV 1892 treffen. Die weiteren Heimspiele folgen noch im Mai: am 15. Mai (11 Uhr) gegen den TC OW Friedrichshagen II und am 22. Mai (voraussichtlich 10 Uhr) gegen den SV Berliner Bären. Über lautstarke Unterstützung würden sich die Neugersdorfer Tennis-Oldies freuen. (SZ)