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Gibt's bald einen Tag der Oberlausitzer Mundart?

Das schlägt zumindest der neue Oberlausitz-Verein für den 16. Oktober vor. Damit soll dem 2010 verstorbenen Dichter Herbert Andert gedacht werden.

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Herbert Andert ist am 13. Januar 2010 mit 99 Jahren verstorben.
Herbert Andert ist am 13. Januar 2010 mit 99 Jahren verstorben. © SZ-Archiv

Anlässlich des Geburtstages von Herbert Andert am 16. Oktober schlägt der neu gegründete Oberlausitz-Verein einen Tag der Oberlausitzer Mundart vor. Damit soll ein weiterer Schritt zum Erhalt getan werden, heißt es in der Mitteilung. Dazu schlägt der Verein entsprechende Veranstaltungen für den Tag vor.

Der Ebersbacher Herbert Andert galt bis zu seinem Tod am 13. Januar 2010 wohl als bekanntester und erfolgreichster Mundart-Dichter, -Pfleger und -Forscher. Schon in den 1930er Jahren erschienen erste Veröffentlichungen des Ebersbachers, der einer Familie von Dichtern und Heimatpflegern entstammte. Sein Vater war der Heimatforscher Hermann Andert. Der ältere Bruder Werner Andert arbeitete viele Jahre als ehrenamtlicher Leiter des Museums auf dem Schlechteberg.

Unzählige Gedichte, Lieder und Erzählungen verfasste der heimatverbundene Herbert Andert – immer in Oberlausitzer Mundart. "Vieles kann man mit Fleiß erlernen", ist ein Zitat von ihm. "Die Oberlausitzer Mundart nicht. Das dumpfe R und L müssen angeboren sein. Ich habe diese Gaben mitgekriegt und es nie bedauert." Er prägte mit dieser Gabe die Geschichte seiner Heimatstadt und der ganzen Oberlausitz. Unvergessen und weithin bekannt ist zum Beispiel das Lausitzlied, das aus seiner Feder stammt. Mit 92 Jahren entstand sein letztes Buch "Oallerlee aus unser Heemte", das im Lusatia-Verlag erschien. Danach schrieb er nicht mehr selbst, ein Augenleiden machte ihm zu schaffen. (SZ)