Rüdiger Semm aus Olbersdorf hat sich am Montagmorgen gewundert: "Obwohl die Schulen geschlossen haben, fahren trotzdem die Schulbusse. Hat man vergessen, sie abzumelden? Busse, Fahrer, Diesel kosten ja auch was!", wundert sich der SZ-Leser. Ein Irrtum vom Amt also, weil nicht schnell genug die Konsequenzen aus den jüngsten Lockdown-Verordnungen gezogen wurden?
Mitnichten, betont der Geschäftsführer der Kraftverkehrsgesellschaft Dreiländereck (KVG), Alfons Dienel, auf Nachfrage: "Wir haben uns gemeinsam mit dem Landkreis darauf verständigt, weiterhin den Schulfahrplan zu fahren und nicht auf Ferienfahrplan umzustellen", bestätigt Dienel auf Nachfrage. Allerdings, so betont er, werden die Linien "ohne Verstärker" gefahren, dass heißt beispielsweise, dass auf Strecken wie Obercunnersdorf und Löbau oder auch Oppach und Löbau statt wie sonst zu normalen Schulzeiten zwei Busse am Morgen jetzt nur einer verkehrt.
Dass man den Fahrplan aufrecht erhalten will, hat gute Gründe: So müsse sichergestellt sein, dass die Grundschulkinder, für die Eltern eine Notbetreuung in Anspruch nehmen können, auch ihre Schule oder ihren Hort erreichen. Generell aber kommen die derzeit geltenden Pläne den Kunden entgegen, weil sie so mehr Verbindungen als zu Ferienzeiten in Anspruch nehmen können und ihnen Arztbesuche oder Einkäufe nicht zusätzlich erschwert werden. Ähnlich handhaben es beispielsweise auch die Kreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und Bautzen. In Görlitz fällt hingegen der Schülerverkehr mit dem Lockdown weg.
Der Ferienfahrplan gilt nach Angaben von Alfons Dienel dann wie ursprünglich vorgesehen ab dem 23. Dezember. "Ab 1. Januar fahren wir dann nach dem ab dann geltenden neuen Fahrplan im Süden des Kreises", betont der KVG-Chef. Dass auch dann die Schüler zum größten Teil noch eine Woche im Heimunterricht sind, spiele keine Rolle, denn auf diese Weise habe man ein bisschen mehr Luft, sich im neuen Fahrplan-System einzurichten, sagt Dienel.
Auch die Schmalspurbahn fährt weiter ins Gebirge
Auch die Zittauer Schmalspurbahn fährt weiter wie immer - obwohl im Lockdown derzeit kein einziger Tourist durchs Gebirge fahren kann. Auch das hat mit dem Fahrplan zu tun: "Die Züge sind ja vom Verkehrsverbund für den öffentlichen Personenverkehr bestellt und nicht nur für Touristen da", erklärt Soeg-Vertriebsleiter Danny Lehmann. Die im Fahrplan festgeschriebenen Verbindungen könne man nicht einfach wegfallen lassen. Jeder habe das Recht, sie beispielsweise für den Weg zur Arbeit, aber auch für einen Ausflug im festgeschriebenen 15-Kilometer-Bereich zu nutzen.
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