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Verkaufsstart für Herrnhuts neue Sonder-Sterne

Am Sonnabend lädt ganz Herrnhut zum Tag der offenen Tür. Die Sternemanufaktur wartet mit heiß ersehnten Neuheiten auf - mit und ohne Zacken.

Von Anja Beutler
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Die Zacken sind gerollt, die Rähmchen für den Stern werden vorbereitet: Mitarbeiterinnen der Sternemanufaktur arbeiten an einer Sonderedition.
Die Zacken sind gerollt, die Rähmchen für den Stern werden vorbereitet: Mitarbeiterinnen der Sternemanufaktur arbeiten an einer Sonderedition. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Die Herrnhuter Sterne lassen dieses Jahr in kräftigen Farben leuchten und glitzernd. Diese Sondereditionen werden an diesem Sonnabend beim Tag der offenen Tür in Herrnhut zum ersten Mal verkauft. Und sie fallen mit Sicherheit jedem ins Auge: Es sind Sterne in strahlendem Lila, dunklem Rosenrot und in transparent-silbernem Glitzer-Look. Hinter manchem Motiv steckt dabei durchaus mehr als nur eine edle Optik.

So wie hinter der lila Blüten-Version: "Der Stern unserer Edition Natur hat in diesem Jahr die Kapmargerite als Motiv", bezeichnet Pressesprecherin Jacqueline Schröpel die Blüte genauer. Das farbenfrohe Blümchen wächst auch in hiesigen Gärten und lenkt auf die Besonderheit des Sternes hin: "Mit dieser Sonderedition unterstützen wir wieder ein Umwelt-Projekt - in diesem Jahr geht es mit 'Deutschland summt' um Insekten", erzählt Schröpel.

Vom Verkaufspreis gehen pro Stern 1,75 Euro direkt als Spende ab, die Sternemanufaktur legt noch einmal diese Summe drauf, sodass 3,50 Euro pro Stern für den Insektenschutz genutzt werden. Der Stern aus dem vergangenen Jahr - mit Weinlaub - zahlte in eine Baumpflanzaktion ein: "Über den Verkauf der Sterne können jetzt 1.400 Bäume in Brandenburg wieder aufgeforstet werden", sagt die Sprecherin. Der Natur-Stern ist nicht streng limitiert und wird auch nicht nur in diesem Jahr zu haben sein, fügt sie hinzu.

Kapmargerite heißt die Sonderedition Natur in diesem Jahr.
Kapmargerite heißt die Sonderedition Natur in diesem Jahr. © Herrnhuter Sterne GmbH
Aus dem speziellen, mit Blumenmotiv bedruckten Papier werden Sternzacken gerollt.
Aus dem speziellen, mit Blumenmotiv bedruckten Papier werden Sternzacken gerollt. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

In einem kräftigen Rosenrot leuchtet der Stern aus Herrnhuter Kleisterpapier, das die Herrnhuter selbst in Handarbeit herstellen. "Die Rosen werden mit einem Schwämmchen gedreht", erklärt Jacqueline Schröpel. Ein Teil der 1.800 Sterne, die man herstellen will, wird am Sonnabend zu kaufen sein. Ein zweiter Termin ist im Oktober anvisiert. Der Grund ist simpel: Die Herstellung kostet Zeit. "Allein mit dem Malen des Kleisterpapiers sind vier Mitarbeiter über vier Monate ausgelastet. Danach müssen noch die Zacken gedreht und die Rahmen geklebt werden", beschreibt sie.

Rosenrot leuchtet die Sonderedition aus Herrnhuter Kleisterpapier.
Rosenrot leuchtet die Sonderedition aus Herrnhuter Kleisterpapier. © Herrnhuter Sterne GmbH
Jana Heinz (links) und Ines Kretschmer fertigen das Kleisterpapier für die besonderen Herrnhuter Sterne.
Jana Heinz (links) und Ines Kretschmer fertigen das Kleisterpapier für die besonderen Herrnhuter Sterne. © Rafael Sampedro

Eher farblich blass - dafür aber mit Glitzereffekt - kommt die 13 Zentimeter große Kunststoff-Sonderedition daher. Offiziell heißt die Farbe "silber glitter" und ist der erste kleine Stern, der in dieser Art transparent ist. "Es ist etwas Besonderes in einem besonderen Jahr", sagt die Sprecherin der Manufaktur und spielt dabei auf den 300. Geburtstag der Stadt Herrnhut und die 125-jährige Unternehmensgeschichte an, die in diesem Jahr gefeiert werden.

Die 13 Zentimeter große Sonderedition heißt "silber glitter" und ist transparent.
Die 13 Zentimeter große Sonderedition heißt "silber glitter" und ist transparent. © Herrnhuter Sterne GmbH
Anett Szameitat klebt die Zacken des kleinen, transparenten Sterns in der Schauwerkstatt zusammen.
Anett Szameitat klebt die Zacken des kleinen, transparenten Sterns in der Schauwerkstatt zusammen. © Rafael Sampedro/foto-sampedro.de

Einen Blick hinter die Manufakturkulissen können die Besucher zum Tag der offenen Tür gleich doppelt erhalten: Zum einen führen die Sternekinder Carl und Marlen durch die Produktion. Zum anderen gibt es eine neue kleine Ausstellung namens "Ein Blick hinter die 25 Zacken", die im ersten Pagodenhaus vor dem Hauptgebäude untergebracht ist und allerlei Zahlen und Fakten aus dem Alltag anschaulich macht.

Anschauen kann man am Tag der offenen Tür ohnehin in ganz Herrnhut vieles: 19 verschiedene Einrichtungen - von den Zinzendorfschulen und die Museen über die Diakonie, die Unität, den Gottesacker bis zu verschiedenen Läden, den Kirchensaal oder die Comenius-Buchhandlung und die Musikschule - laden zu Führungen, Leckereien oder kleinen Basaren ein. Sammeln kann man zudem Stempel der besuchten Einrichtungen, um dann an einem Gewinnspiel teilzunehmen. Gästepfarrerin Erdmute D. Frank freut sich jedenfalls darüber, dass der Tag der offenen Tür, der in Herrnhut inzwischen Tradition hat, endlich wieder live stattfinden kann - nach zwei Jahren digitalem Treffen.