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Löbauer vermitteln die Lust am Basteln

Kreativität ist gefragt im Fantasie-Land. Mit Knet- und Gießbeton entstehen hier Dekorationen für die Weihnachtszeit – und mehr.

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© Rafael Sampedro

Von Birgit Hollstein

Löbau. Basteln macht Spaß. Davon sind Christel Thiel, Christa Hocker und Kerstin Filz überzeugt. Deshalb haben sie sich im Fantasie-Land auf der Löbauer Johannisstraße getroffen. Unter der fachkundigen Anleitung von Geschäftsführerin Marlies Reuß probieren sie Knetbeton aus. „Das ist eine Alternative zu Ton, denn Knetbeton muss nicht gebrannt werden“, informiert Marlies Reuß. Seit 2005 bietet sie Bastelnachmittage und -abende in der Johannisstraße an – nicht nur vor besonderen Anlässen wie Weihnachten. Auf Anfrage können sich Interessierte im Verlauf des Jahres kreativ betätigen. Kinder können hier sogar Geburtstag feiern. „Dies ist auch an einem Sonnabendnachmittag möglich“, informiert Frau Reuß und ergänzt, dass ihre Angebote gut angenommen werden.

Christa Hocker und Kerstin Filz sitzen vor einer Kuppel aus Styropor. 40 Zentimeter misst sie im Durchmesser und ist mit Folie überzogen. Eine andere Kuppel gleicher Größe steht ebenso vor ihnen. Sie ist schon bemalt, die Wölbung ist mit Sternen und Monden verziert. Diese Kuppel ist sozusagen das Muster. Mit einer Kerze darunter kann sie in der Weihnachtszeit leuchten. So ähnlich wird auch die der beiden Frauen aussehen, wenn sie fertig ist. Vor einigen Minuten haben sie drei Kilogramm Knetbeton mit Wasser angerührt, so dass aus dem Pulver eine knetbare Masse entstanden ist. Diese verteilen sie jetzt auf der Folie über der Kuppel. Anschließend stechen die Frauen mit Backformen die Sterne aus. Das lässt sich mit dem Knetbeton gut machen. Die drei Frauen betätigen sich gern handwerklich und verwirklichen eigene Ideen. „Etwas Selbstgemachtes sieht man mit ganz anderen Augen“, sagt Christa Hocker. Auch Christel Thiel sieht das so. „Man schafft sich etwas Bleibendes“, sagt sie. Zu Hause bastelt sie auch, dann gern gemeinsam mit der Enkeltochter. Das Mädchen hat Freude daran und gleichzeitig etwas zum Verschenken. Ihre Mutter schätzt Selbstgebasteltes besonders.

Christel Thiel möchte eine Schale mit einem Muster fertigen. Dazu hat sie einen Luftballon aufgeblasen und ein Deckchen darauf gelegt. Nun drücken ihre Hände die darüber ausgebreitete, fast zähflüssige Masse fest. Das Andrücken erfordert Fingerspitzengefühl, damit der Luftballon nicht platzt. Die Frau arbeitet mit Gießbeton. Dieser besitzt optimale Fließeigenschaften und lässt sich gut verarbeiten.

Bei beiden Materialien beträgt die Trockenzeit etwa 24 Stunden. Dann können die gefertigten Gegenstände bemalt werden und sind fertig. Die Kuppel von Christa Hocker wird ihren Balkon schmücken. Niedrige Temperaturen, wie sie im Winter vorkommen, können ihrem Objekt nichts anhaben. Das selbst gefertigte Schmuckstück ist frostbeständig und wasserdicht. „Ein weiterer Vorteil von Knetbeton ist, dass er nicht giftig ist und wenig staubt“, informiert Marlies Reuß. Seit dem Frühjahr verwendet sie Knet- und Gießbeton zum Basteln. Man könne also auch gut mit Kindern damit arbeiten, erklärt sie.

Eine Bastelstunde gab es kürzlich erst, eine weitere findet am heutigen Montag ab 17 Uhr statt. Wer teilnehmen möchte, sollte sich noch anmelden. Ohne Anmeldung kann man am Löbauer Wichteltag, am 3. Dezember ab 11 Uhr im Stadthaussaal mit Marlies Reuß basteln und formen.