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Viel Dampf bei den Feldbahnern

In der Lohmener Herrenleite waren am Wochenende fast 1.000 Besucher unterwegs zu Fuß oder mit dem Zug. Über 50 Loks konnten besichtigt werden.

Von Anja Weber
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Die Feldbahner an der Herrenleite bei Lohmen boten zum Saisonabschluss mal wieder ihre beliebten Herbstfahrten an.
Die Feldbahner an der Herrenleite bei Lohmen boten zum Saisonabschluss mal wieder ihre beliebten Herbstfahrten an. © Marko Förster

Michael Lenk aus Malter schaut ziemlich zufrieden aus. Einerseits war die Saison des Vereins Historische Feldbahn Dresden durch Corona-Maßnahmen zwar ebenfalls etwas verkorkst. Andererseits haben die sogar etwas gebracht. Was, davon konnten sich die Besucher bei der diesjährigen Herbstausstellung im Feldbahnmuseum in der Lohmener Herrenleite überzeugen.

Endlich wieder Feldbahndampf auf dem Gelände des ehemaligen Mineralölwerkes Herrenleite. Das bewirtschaftet der Verein seit 1996. In tausenden Arbeitsstunden werden schrottreife Museumsstücke so aufgearbeitet, dass sie zum Ziel wieder fahrbereit sind. Das weitläufige Gelände beherbergt unter anderem 50 Loks, dazu kommen verschiedene Wagen und Loren sowie andere Technik.


Für Fans von Feldbahnen ist ein Besuch hier ein Muss. Allerdings war das in diesem Jahr nur eingeschränkt möglich. So richtig los ging der Betrieb 2021 erst mit den Sommerfahrten. Über 1.100 Besucher sind da gekommen. "Das hat uns natürlich gefreut. Sonst sind die Veranstaltungen bei uns eher kleinerer Natur. Aber man hat gemerkt, dass die Leute auch viel nachholen wollen", erzählt Michael Lenk. Die zweite traditionell größere Veranstaltung im Feldbahnmuseum Herrenleite war nun die Herbstausstellung und Ende Oktober wird Saisonabschluss gefeiert. Denn dann wird es kalt im Tal. Deshalb hatten auch am Wochenende viele Besucher den Termin wohl fest eingeplant. Insgesamt 1.000 werden es wohl gewesen sein, darunter auch Beate Niemcyk aus Pirna mit ihrer Familie. "Das ist hier was für die gesamte Familie, zumindest wenn man lok- oder bahnbegeistert ist. Hier gibt es überall was zu sehen und wenn dann doch Fahrtage sind, ist das ja besonders schön", sagt sie. Gezückte Handys und Fotoapparate überall. Manche drehten gar ein Video. Kein Wunder, das Ganze ist schon ziemlich einmalig. Denn fast alle Feldbahnen haben ihren Betrieb eingestellt.

Wie immer war auch die Mitfahrt möglich.
Wie immer war auch die Mitfahrt möglich. © Marko Förster
Eine motorisierte Handhebel-Draisine und der "Striegisdackel" waren zu Gast.
Eine motorisierte Handhebel-Draisine und der "Striegisdackel" waren zu Gast. © Marko Förster
Die Gebrauchsspuren sind unübersehbar. Die Loks waren lange im Einsatz.
Die Gebrauchsspuren sind unübersehbar. Die Loks waren lange im Einsatz. © Marko Förster
Die Museumshalle war Anziehungspunkt für die Besucher.
Die Museumshalle war Anziehungspunkt für die Besucher. © Marko Förster

Corona-Lockdown gut genutzt

Während in anderen Vereinen Stillstand im Corona-Lockdown herrschte, konnten die Feldbahner doch so einiges erledigen. "Wir haben uns nach den jeweils aktuellen Möglichkeiten erkundigt. Und da wir mehrere große Hallen und Werkstätten und ein großes Freigelände haben, konnten wir weiter arbeiten", sagt Michael Lenk. So wurden in dieser Zeit weiter die Technik gewartet und restauriert. Es konnte auch einiges an den Gebäuden gemacht werden, wie zum Beispiel Dachreparaturen. Wieder andere waren mit dem Gleisbau beschäftigt. Und so konnte am Wochenende auch Neues präsentiert werden. Besonders beliebt waren die Mitfahrten in den Wagen, die von einer Dampflok Krauss 7790 gezogen wurden.

Wer die Feldbahner kennenlernen möchte, ist von Mai bis Oktober immer sonnabends von 14 bis 18 Uhr auf dem Gelände des Feldbahnmuseums in der Lohmener Herrenleite willkommen.