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Warum sich Lohmen eine neue Hecke pflanzt

Der Umweltkreis der Philippuskirchgemeinde startet jetzt ein besonderes Projekt – und braucht an zwei Terminen noch jede Menge Helfer.

Von Thomas Möckel
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Biotop am Wehlener Kohlberg: Ganz in der Nähe soll eine neue Gehölz-Hecke gepflanzt werden.
Biotop am Wehlener Kohlberg: Ganz in der Nähe soll eine neue Gehölz-Hecke gepflanzt werden. © Dirk Zschiedrich

Vielerorts engagieren sich derzeit Menschen, um – nicht zuletzt auch aus Klimaschutzgründen – neue Bäume zu pflanzen. So initiierte kürzlich Helge Goldhahn, Baumfreund und Mitglied der Kirchgemeinde Pirna, das Projekt „Pirna 800“. Dabei sollen bis zum Jahr 2030 – wenn Pirna 800 Jahre alt wird – 800 neue Bäume im Stadtgebiet gepflanzt werden. Die ersten Gehölze stehen bereits.

In Lohmen ist nun ein ähnliches Projekt geplant, wenn auch in einer etwas anderen Form. Der Umweltkreis der Philippuskirchgemeinde Lohmen hat, unterstützt vom Landschaftspflegeverband Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, eine spezielle Aufforstungsaktion initiiert. Zwischen Lohmen und Dorf Wehlen soll eine neue Hecke gepflanzt werden – quasi als Kohlendioxidspeicher.

Entstehen soll das neue Grün als Wegrandstreifen auf dem Kirchenland der Philippuskirchgemeinde Lohmen in der Gemarkung Dorf Wehlen vom Verbindungsweg Kohlberg bis zur Kastanienallee in Lohmen. „Der Umweltkreis der Kirchgemeinde hat mit Zustimmung des Kirchenvorstandes die Möglichkeit zur Heckenpflanzung auf einem halben Hektar Kirchenland. Das ist wunderbar“, sagt Sabine Kühne vom Umweltkreis.

Wurzelstöcke binden Kohlenstoff

Dabei soll eine dreireihige Baumhecke entstehen, die die Lücke vom Kohlberg zur Kastanienallee schließt und damit den Naturraum verbindet. Die verschiedenen Elemente sollen Vögeln, Insekten und vielen anderen Tieren Lebensraum geben. Laut des Umweltkreises werden gebietsheimische Gehölze gesetzt, die vom Sächsischen Landesamt für Umwelt und Geologie gefördert werden.


„Hecken verschönern die Landschaft, schützen vor Winderosion und vor Austrocknung“, sagt Sabine Kühne. Zudem bieten sie zahlreichen landwirtschaftlichen Nützlingen wie Schweb- und Florfliegen und Marienkäfern Nahrungsquellen und Überwinterungsplätze. Und zu guter Letzt liefern die Gehölze durch den Strauchschnitt eine erneuerbare Energiequelle in Form von Holzhackschnitzeln.

Bereist im Oktober hatten Freiwillige bei einer Baumpflanzaktion nahe Rathewalde geholfen.
Bereist im Oktober hatten Freiwillige bei einer Baumpflanzaktion nahe Rathewalde geholfen. © Archiv: Daniel Förster

Darüber hinaus können derartige Hecken fast genauso viel Kohlendioxid speichern wie Wälder. Besonders viel Kohlenstoff wird in den Wurzelstöcken gebunden, einiges aber auch im Boden als Humus. Die Hecke soll durch einen Zaun geschützt werden, der bereits in Arbeit ist.

Anmeldung per Mail

Damit das Vorhaben gelingen kann, benötigt der Umweltkreis noch Mitstreiter. Gesucht werden 50 bis 60 Helfer, die am 19. und 26. November die Gehölze mit in die Erde bringen. „Es ist ein großes Projekt, dass wir nur gemeinsam stemmen können“, sagt Sabine Kühne. Geplant sind die beiden Einsätze jeweils von 10 bis 13 Uhr. Wer mithelfen möchte, kann sich per Mail unter [email protected] anmelden, per Rückmail gibt es dann auch den genauen Treffpunkt.

Die Helfer sollten dann zum Termin festes Schuhwerk tragen und wenn möglich einen Spaten und Handschuhe mitbringen. Für die fleißigen Pflanzer gibt es vor Ort Getränke und einen Imbiss.

Möglich ist die Anmeldung per E-Mail oder per WhatsApp. Treffpunkt ist an beiden Tagen 10 Uhr am südlichen Ende der Kastanienallee (Ortsausgang Lohmen in Richtung Dorf Wehlen).