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Lommatzsch mit blauem Auge davongekommen

In einigen Ortsteilen floss Schlamm ins Erdgeschoss von Wohnhäusern. Bürgermeisterin Anita Maaß organisiert Hilfe.

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© Claudia Hübschmann

Von Peter Anderson

Lommatzscher Pflege. Am Donnerstag hatte die Wehr in Lommatzsch noch geübt. Am Freitagnachmittag wurde es dann ernst. Eine Gewitterzelle entlud sich mit voller Kraft über Teilen der Großkommune. „Es war sehr punktuell, aber an diesen Stellen eben ungemein intensiv“, sagt Bürgermeisterin Anita Maaß (FDP) am Sonnabendmittag. Besonders betroffen war ihren Angaben zufolge das Gebiet nördlich der Stadt in Richtung des Ortsteils Scheerau. Der Keppritzbach schwemmte Grundstücke entlang der Straße Am Rodeland, des Sportplatzes und der Oschatzer Straße zu. Ebenfalls betroffen waren Paltzschen, Lautzschen, Klappendorf.

In der Regel handelte es sich bei den Schäden Anita Maaß zufolge um vollgelaufene Keller. In Scheerau sei allerdings auch das Erdgeschoss von Wohnhäusern betroffen gewesen. Typischerweise wurde Schlamm von Feldern und Hängen in die Grundstücke gespült. Die Feuerwehr und der Bauhof kamen sofort zum Einsatz. Es sei anfangs vor allem darum gegangen, Straßen und das Abwassersystem wieder in Funktion zu bringen.

Im Nachhinein zieht Bürgermeisterin Anita Maaß das Fazit, dass ihre Stadt noch einmal mit einem „blauen Auge davongekommen“ sei. „Wenn es noch eine halbe Stunde länger geregnet hätte, wäre eine richtig brenzlige Situation entstanden“, sagt die FDP-Politikerin. Zeitweise war von Evakuierungen die Rede. Zusammen mit der Bürgermeisterin von Diera-Zehren, Carola Balk, war Anita Maaß am Freitagabend entlang der kritischen Gebiete unterwegs, um Anwohner vor schnell ansteigenden Gewässern zu warnen.

Einen besonderen Dank möchte die Lommatzscher Bürgermeisterin Anita Maaß an Kreisbrandmeister Ingo Nestler aussprechen. Er sorgte dafür, dass Radeburger Kameraden mit spezieller Technik in Lommatzsch eine dringend benötigte Funkstelle aufbauten. Die anfänglichen Probleme mit der Kommunikation hätten damit schnell behoben werden können. Ein weiteres großes Dankeschön geht an die Feuerwehren aus Niederlommatzsch und Zehren, welche den Lommatzscher Kameraden beistanden.

Der Kommunalpolitikerin zufolge hat der Zweckverband Abfallwirtschaft Oberes Elbtal bereits Hilfe zugesagt. In den nächsten Tagen sollen Sammelstellen eingerichtet werden, wo Bürger den Flutabfall abstellen können, so wie dies auch bei den großen Elbe-Hochwassern möglich war.