Die Unbekannten, die in der Nacht zum Donnerstag an der Martin-Luther-Kirche Feuer legen wollten, haben nicht zwei, sondern drei Brandsätze gegen das Gebäude geschleudert. Das sagte am Freitag Polizeisprecher Marko Laske. Damit berichtigte er Pfarrer Eckehard Möller, der am Tattag noch von zwei Brandsätzen ausgegangen war. Die Feuerflaschen wurden gegen das Hauptportal und zwei Nebentüren geworfen, sagte Laske weiter.
Ob es sich tatsächlich um sogenannte Molotowcocktails gehandelt hat, ist offen. Zwar seien Glasscherben gefunden worden, aber keine ganze Flasche, die diese Annahme belegt, so der Polizeisprecher. Um was für Gefäße es sich gehandelt hat, müssen die Beamten nun anhand der Scherben rekonstruieren.
Zu den Motiven konnten die Ermittler am Freitag noch nichts sagen. „Der Staatsschutz ist eingeschaltet, weil es sich um ein religiöses Gebäude handelt“, erklärte Laske. „Es gibt bisher aber kein Bekennerschreiben, wir ermitteln in alle Richtungen.“ Möglich ist damit, dass die Tat von Kirchengegnern begangen wurde. Möglich sei aber auch, dass sie sich gegen die Unterbringung von Asylsuchenden richte, die der Kirchenvorstand beschlossen habe, sagte Laske. Auch die Möglichkeit, dass Streitigkeiten zwischen verschiedenen Religionen Anlass für die Attacke waren, schließen die Beamten nicht aus.
Sie bitten Zeugen um Hinweise zum Tathergang und zu Verdächtigen, die in der Nacht zum Donnerstag gegen 3 Uhr an der Kirche gesehen worden sind. (SZ/csp)
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