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Mädchen auf Pferdekoppel eingebrochen

In Wölkau sind zwei Mädchen auf eine Koppel eingebrochen und haben eine Stute und ihr Fohlen gehalftert. Das hätte schlimm ausgehen können.

Von Ingolf Reinsch
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Nicht jeder kann mit Pferden so souverän umgehen wie Jethro D. Gründer. Der Wölkauer warnt davor, sich zu überschätzen und dadurch vielleicht selbst in Gefahr zu bringen.
Nicht jeder kann mit Pferden so souverän umgehen wie Jethro D. Gründer. Der Wölkauer warnt davor, sich zu überschätzen und dadurch vielleicht selbst in Gefahr zu bringen. © Foto: Wolfgang Wittchen

Wölkau. Tierliebe falsch verstanden: Zwei Mädchen, die vermutlich in Pferde vernarrt sind, suchten am vergangenen Donnerstagnachmittag möglicherweise den besonderen Ferienkick. Sie drangen unbeaufsichtigt in Wölkau in eine Koppel ein, entwendeten aus einem Gebäude zwei Halfter und legten diese einer Stute und ihrem Fohlen an. Ob sie die Pferde „nur“ am Halfter führen oder auf ihnen auch reiten wollten, ist nicht bekannt. Jethro D. Gründer, zu dessen Hof die Tiere gehören, bemerkte zum Glück das Geschehen rechtzeitig. Als er die Kinder, deren Alter er auf acht und zwölf Jahre schätzt, zur Rede stellen wollte, türmten sie quer übers Feld.

Der Züchter, der in Wölkau das Pferdehoftheater betreibt, ist nach diesem Vorfall fassungslos. Er machte ihn am Freitag gegenüber der SZ öffentlich, um zu warnen. Eine Pferdekoppel ist kein Spielplatz. Ein Fremder, egal ob Kind oder Erwachsener, sollte nie ohne den Tierhalter eine Koppel betreten und sich zwischen den Pferden aufhalten. Denn das kann für ihn gefährlich werden. „Wenn man einen Huftritt von hinten bekommt, ist man tot“, sagt Jethro D. Gründer.

Ein Huftritt kann gefährlich werden

Glück in Wölkau: Es ist nichts passiert. „Unsere Pferde sind zahm und gut erzogen“, sagt Jethro D. Gründer. Doch eine hundertprozentige Garantie ist das nicht. „Pferde gelten generell als gutmütig. Aber sie sind auch Fluchttiere, die sich bedroht fühlen können, wenn Fremde auf ihre Koppel eindringen“, sagt der langjährige Pferdezüchter. Pferde können auch scheuen. Hinzu kommt: Das Fohlen, das mittlerweile etwa so groß wie das Muttertier ist, wurde noch nie geritten. Es könnte leicht einen Reiter abwerfen.

Zum Gründer-Gut in Wölkau gehören sieben Pferde. Jethro D. Gründer möchte mit seiner Warnung nicht drohen, sondern aufklären. Nicht nur Kinder, sondern zuallererst Erwachsene, die eine Aufsichtspflicht haben. Ob die beiden Mädchen in der Nähe von Wölkau zu Hause oder dort in den Winterferien zu Besuch sind, ist dabei nicht entscheidend. Diesmal hatten die beiden mutmaßlichen Pferdenarren einfach nur Glück, dass nichts passiert ist. Möglich, dass sie sich dessen selbst nicht einmal bewusst sind.