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Mättig-Medaille erstmals verliehen

Seit 2007 wird in Bautzen jedes Jahr ein Stipendium an junge Wissenschaftler vergeben. Jetzt kommt eine weitere Auszeichnung hinzu.

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© Mättig-Stiftung

Bautzen. Premiere in Bautzen: Die Dr.-Gregorius-Mättig-Stiftung verleiht in diesem Jahr erstmals eine Medaille. Wie der Stiftungsrat mitteilt, geht die Auszeichnung an die bekannte Künstlerin Jutta Zoff. Die Bautzenerin war von 1967 bis 1988 Soloharfenistin der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Sie zählt zu den bedeutendsten Instrumentalisten der ehemaligen DDR.

„Jutta Zoff hat sich stets mit Bautzen, seiner Kultur und Geschichte identifiziert“, begründet der Stiftungsratsvorsitzende Uwe Koch die Wahl. Von Beginn an habe die Künstlerin auch die Neugründung der Mättig-Stiftung unterstützt.

Die Medaille zeigt neben der Stadtansicht Bautzens von 1620 die Porträts von Melanchthon, Peucer und Mättig. „Mit der Stifter-Medaille soll an die Rolle solcher Persönlichkeiten für die Entwicklung des städtischen Bildungswesens durch die Reformation erinnert werden“, sagt der Stiftungsratsvorsitzende. Geschaffen wurde das Kunstwerk von dem bekannten Medailleur Peter Götz Güttler aus Dresden. Die Volksbank Bautzen förderte das Projekt.

Stipendium ausgeschrieben

Verliehen wird die Mättig-Medaille am 24. September bei einem Festgottesdienst im Bautzener Dom. Mit diesem erinnert die Stiftung jährlich an ihren Namensgeber. Der Bautzener Arzt und Ratsherr Gregorius Mättig lebte von 1585 bis 1650. Geprägt von den Ereignissen des Dreißigjährigen Krieges errichtete er mit seinem Testament mehrere Stiftungen.

Fast 300 Jahre lang förderten diese Bildung, Kunst und Wissenschaft in der Oberlausitz. So ermöglichte Mättigs Erbe unter anderem mehr als 1 000 jungen Leuten ein Studium oder den Schulbesuch. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stiftung durch einen Beschluss der sowjetischen Militäradministration zwangsweise aufgelöst und in die Sammelstiftung der Stadt Bautzen überführt.

Gut 60 Jahre später – im September 2007 – gründeten Mättig-Nachfahren aus Deutschland, Brasilien, Belgien und Kanada die Stiftung neu. Jedes Jahr im Herbst vergibt sie seitdem das Mättig-Stipendium. Die Unterstützung von 1 200 Euro geht an Nachwuchswissenschaftler, die sich mit der Geschichte und dem kulturhistorischen Erbe der Oberlausitz und Bautzens befassen. In den vergangenen Jahren ging die Fördersumme unter anderem an Absolventen und Doktoranden der Technischen Universität Dresden, der Karls-Universität Prag, der University of Oxford und des Sorbischen Instituts in Bautzen.

Bewerbungen um das Mättig-Stipendium 2017 sind noch bis zum 30. Mai möglich. Gefördert werden vor allem Studienabschluss- und Promotionsschriften. (SZ)

Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen zum Mättig-Stipendium 2017 sind auf der Internetseite der Stiftung zu finden: www.maettig-stiftung.de