Görlitz
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Wie Malteser einem Hilferuf aus Tschechien folgten

Die Görlitzer Gruppe erhielt einen Anruf aus der Pfarrgemeinde St. Wenzeslaus in Sluknov. Dann folgte eine Mission, die der Hilfsdienst als abenteuerlich bezeichnet.

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© Malteser Hilfsdienst e.V. & gGmbH

Als eine "Hilfsaktion mit Abenteuercharakter" beschreibt Wiebke Waltemathe vom Malteser Hilfsdienst das, was am Dienstag im Grenzgebiet zu Tschechien passierte. Der Diözesanleiter Joachim Rudolph und sein Kollege Frank Neumann lieferten Stoffspenden an die Nähstube eines Sozialprojektes für Roma-Frauen in Schluckenau.

"Die Görlitzer Malteser haben schon länger Kontakt zur katholischen Pfarrgemeinde St. Wenzeslaus in Sluknov in Tschechien. Sie unterstützen soziale Projekte der Gemeinde, besonders in der Arbeit mit den dort lebenden zahlreichen Roma-Familien, unter anderem den Aufbau einer Nähstube für Roma-Frauen als Sozialprojekt in Schluckenau", erklärt Waltemathe. Rudolph erhielt am vergangenen Wochenende einen Anruf von Eva Habeleinen, der deutschen Gemeindereferentin in Sluknov. Man brauche dort dringend Stoff, um Atemschutzmasken zu nähen, sagte sie.

Ehre und Herausforderung - aber Material fehlte

Nach der staatlichen Anordnung, dass jeder tschechische Bürger in der Öffentlichkeit einen Mundschutz tragen müsse, erhielt Habel vom Bürgermeisteramt den Zuschlag, um mit ihrem Projekt solche Masken herzustellen. Der Zuschlag zur Anfertigung der Atemschutzmasken war laut Waltemathe für die Referentin, ihre Mitarbeiterinnen und die Roma-Frauen eine Ehre und Herausforderung zugleich. Aber: das Material fehlte. Deshalb organisierte Rudolph kurzfristig zusammen mit weiteren Maltesern gebrauchte kochfeste Bettwäsche und andere geeignete Baumwollstoffe.

© Malteser Hilfsdienst e.V. & gGmbH

Die Solidarität der Menschen und Institutionen in Görlitz bezeichnen die Malteser als "überwältigend". Schnell sei ein ganzer VW-Transporter voll gewesen. Mit einer Sondergenehmigung aus humanitären Gründen durften die Helfer über die gesperrte Grenze. Die beiden Malteser Joachim Rudolph und Frank Neumann durften mit vollgepacktem Malteser-Bus, Malteser-Dienstkleidung, Mundschutz und Gummihandschuhen nach kurzer Kontrolle für wenige Meter, unter Bewachung, nach Tschechien. Mit Hilfe zweier Bürgermeister aus der Region wurden die Stoffspenden kurz hinter der Grenze umgepackt.

Nach einem kurzen glücklichen Winken und mit dem neuen Abschiedsgruß „Bleibt gesund“, rollten die Malteser aus Görlitz mit leerem Auto über eine Sonderspur zurück nach Sachsen. "Glücklich und voll Dankbarkeit kehrten sie von ihrem Abenteuer zurück zum Görlitzer Malteserhaus", sagt die Pressesprecherin.

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