Leipzig. Auf der Eisenbahnstraße in Leipzig ist ein 47-Jähriger schwer verletzt gefunden worden. Nach Angaben eines Zeugen sollen am Nachmittag Schüsse in Höhe Ecke Hermann-Liebmann-Straße gefallen sein, wie die Polizei am Donnerstagabend mitteilte. Die Beamten hätten zunächst vor Ort aber nichts feststellen können. Etwa eineinhalb Stunden später sei der 47-jährige Serbe etwa 100 Meter entfernt mit Verletzungen im Halsbereich entdeckt worden. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Ob seine Verletzungen in Zusammenhang mit den gemeldeten Schüssen stünden, sei Gegenstand der Ermittlungen, so die Sprecherin.
Weitere Details waren zunächst nicht bekannt. Einsatzkräfte der Bereitschaftspolizei und der Kripo waren demnach am Abend vor Ort - auch Polizisten mit Helm und Maschinenpistolen. Spuren wurden gesichert. Laut der Sprecherin suchten Hunde am Abend nach Projektilen. Die Eisenbahnstraße sei teils für den Verkehr gesperrt, hieß es am späteren Abend.
Anfang November 2018 war in der Gegend eine Waffenverbotszone eingerichtet worden. Rund um die Leipziger Eisenbahnstraße, die etwa wegen Rockerkriminalität in die Schlagzeilen geriet, dürfen keine Messer, Hammer, Äxte, Schlagstöcke, Reizgas oder Schreckschusspistolen getragen werden. Die Polizei darf verdachtsunabhängig kontrollieren.
Im Sommer 2016 war auf dieser Straße ein Mitglied des Rockerclubs United Tribuns erschossen worden. Vier Mitglieder des inzwischen aufgelösten Leipziger Chapters der Hells Angels sind im vergangenen Jahr vom Landgericht Leipzig wegen gemeinschaftlichen Mordes, versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen verurteilt worden. Der Jüngste soll den Rivalen erschossen haben. (dpa)