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Marbacher Sieg bringt 200 000 Euro

Die Kirchgemeinde gewinnt das Finale von „Mach dich ran – Spezial“. Jetzt kann der Dachstuhl saniert werden.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig und Jens Hoyer

Döbeln. Die Marbacher haben es geschafft. Sie bekommen 200 000 Euro von der Stiftung KiBa zur Sanierung ihres Kirchendaches. Sechs Kirchgemeinden waren in der MDR-Sendung „Mach dich ran – Spezial“ angetreten, um einen möglichst großen Anteil von den 400 000 Euro abzubekommen, den die Stiftung für Kirchensanierungen zur Verfügung stellt. In der Sendung von Stefanie Hertel, die am Sonnabend ausgestrahlt wurde, war das große Finale: Kirchgemeinde Marbach gegen Kirchgemeinde Eichholz – und es wurde eine denkbar knappe Entscheidung. Die Marbacher Fangemeinde saß im Publikum und hatte Plakate wie „Marbach vor“ und „We like Marbach“ dabei. Unterstützung hatte die Mannschaft auch nötig, denn vor der letzten Runde lag sie mit fünf Punkten zurück. Die Entscheidung brachte erst die letzte Frage, die von den Eichholzern falsch beantwortet wurde. „Wo kam Thomas Müntzer auf Empfehlung von Martin Luther als Prediger unter? Nicht Torgau, sondern Zwickau, der Austragungsort des spannenden Duells, war die richtige Antwort. Die Marbacher siegten mit nur einem Punkt Vorsprung.

Viel mehr als Geld herausgesprungen

Nicole Voigtländer gehörte zum Marbacher Team. „Das war sehr aufregend und spannend. Wir hätten nicht gedacht, dass wir das schaffen“, sagte sie. Im Dorf war die gute Nachricht schon vor der Fernsehsendung rum, denn die Show mit Stefanie Hertel war schon Ende September aufgezeichnet worden und 20 Leute saßen im Fanblock. Nach Nicole Voigtländers Meinung ist für Marbach mehr als Geld herausgesprungen. Der Zusammenhalt zwischen den Vereinen sei noch stärker geworden. „Die Gemeinschaft ist zusammengewachsen“, sagte sie. Am Sonnabend wurde auch gemeinsam die MDR-Sendung geschaut. Am Nachmittag kam ein Team des MDR, um noch einmal zu drehen. An der Pfarrscheune wurde die Holzkirche aufgebaut, die die Marbacher beim Halbfinale in Wittenberg zusammenpuzzeln mussten.

Die 200 000 Euro hat die Kirchgemeinde bitter nötig. Katrin Pöhlich hatte beim Finale im Publikum gesessen. Sie gehört zum Kirchenvorstand von Marbach und weiß, wie dringend das Geld gebraucht wird. Trotzdem hatte sie – ehrlich gesagt – nicht damit gerechnet, dass es mit dem Hauptgewinn klappt. Dass sich das Mitfiebern gelohnt hat, erleichtert sie vor allem deswegen, weil die Gemeinde jetzt der nötigen Sanierung so nahe ist wie nie zuvor. Pfarrerin Annegret Fischer, die seit gestern in Radebeul Dienst tut, hat noch vor dem Weggang alle nötigen Förderanträge gestellt. Einzig der für das Ile-Programm ist noch nachzureichen. „Wenn alles rund läuft, würden wir gern schon nächstes Jahr mit dem Bau beginnen“, so Katrin Pöhlich.

Obwohl das Dach erst vor ein paar Jahren neu gedeckt wurde, muss es runter, um den Dachstuhl auszutauschen. Der ist vom Hausbock, einen Holzschädling, befallen. Danach stehen noch Arbeiten an der Außenfassade an. Die Risse dort sind für jeden sichtbar. Auch eine Trockenlegung muss folgen. Zudem sind einige Bleiglasfenster zu restaurieren. Wenn möglich, so wünschen es sich die Marbacher, könnte noch etwas an der Innendecke des Kirchenschiffs getan werden.

Alles in allem sind Kosten von 500 000 Euro kalkuliert. Der Gewinn von der Stiftung KiBa ist ein stabiles Fundament, hinzu kommen Eigenmittel, die die Gemeinde schon gespart hat. Weiterhin machen sich die Marbacher Hoffnung auf Zuschüsse von der Landeskirche sowie von der Denkmalschutzbehörde.