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Das Landratsamt fährt grüner

Die Mitarbeiter sind ab sofort mit E-Autos unterwegs. Zwei Lade-Säulen wurden angeschlossen. Mehr gibt das Netz nicht her.

Von Martin Skurt (Nutzer gelöscht und neu angele
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Die Ladesäulen verfügen über jeweils zwei Ladepunkte. Ein leerer Akku benötigt vier Stunden zum Laden. Das ist für den Stadtverkehr ausreichend.
Die Ladesäulen verfügen über jeweils zwei Ladepunkte. Ein leerer Akku benötigt vier Stunden zum Laden. Das ist für den Stadtverkehr ausreichend. © Claudia Hübschmann

Meißen. Markus Zipa ist skeptisch. Der Amtsleiter für Hochbau und Liegenschaften ist noch nicht hundertprozentig von der Elektromobilität überzeugt. „Zwar ist sie eine Chance, um umweltfreundlicher zu fahren – trotzdem gibt es noch Probleme. Zum Beispiel bei der Beschaffung der seltenen Erden, die auf Kosten anderer Länder geht.“ Auch Manfred Engelhard, Dezernent der Verwaltung, betont, Elektromobilität sei nur eine Übergangslösung. Aus diesem Grund platzierte die Verwaltung zwei Ladesäulen beim Landratsamt auf der Brauhausstraße 21. Die Ladesäulen sind jedoch den Mitarbeitern des Landratsamts vorbehalten – Besucher haben keinen Zugang.

Insgesamt besitzt das Landratsamt nun drei E-Autos: zwei Renaults und einen VW Golf. Letzterer ist schon seit zwei Jahren in Besitz des Landratsamts, die beiden Renaults erst ab diesem Jahr. „Bei den Fahrzeugen haben wir darauf geachtet, dass die verbauten Materialien und der Produktionsprozess möglichst umweltfreundlich sind“, erklärte Zipa. Die beiden Ladestationen haben insgesamt 22.000 Euro gekostet. Zudem investierte der Landkreis weitere 118.000 Euro in eine neue Feuerwehrzufahrt sowie 15 weitere Parkplätze für die Besucher des Landratsamts.

E-Autos sind noch in der Testphase

Alle drei E-Autos haben eine Reichweite von 300 Kilometern. Circa vier Stunden dauert es, bis ein leerer Akku komplett aufgeladen ist. Nicht nur deshalb sind sie für Kurzstrecken gedacht. „Für den täglichen Einsatz im Stadtverkehr sind die drei E-Autos aber trotzdem optimal“, sagte Kreiskämmerer Sebastian Karch. Amtsleiter Zipa ergänzte: „Wir testen nun in den nächsten drei Jahren die E-Autos.“ Das meint, ob sie im täglichen Einsatz auf Dauer praktisch sind. „Gerade ist bei der Elektromobilität einiges in Bewegung“, erklärt Zipa. „Somit wissen wir noch nicht, wie die Forschung bei Akkukapazitäten vorankommt oder ob nicht in Zukunft vielleicht Wasserstoff als Treibstoff verwendet wird.“ 

Deshalb habe man auch erst mal nur zwei Ladesäulen aufgestellt. Auch, um das Netz nicht zu überlasten. „Unsere Strominfrastruktur ist darauf noch nicht ausgelegt“, sagte Zipa. Ungeklärt ist auch, was bei einem großflächigen Stromausfall passiert. Da arbeiten sie momentan schon dran, versicherte Zipa. Zum Vergleich: Die Meißner Stadtverwaltung verfügt über ein Dienstfahrzeug mit Elektroantrieb für die tägliche Nutzung, gibt sie auf SZ-Anfrage bekannt. Dazu gehört zudem eine eigene Lademöglichkeit. Generell gibt es insgesamt mittlerweile neun öffentliche Ladestationen in der Stadt Meißen, laut der Internetplattform Going Electric.

Photovoltaikanlage soll kommen

Das Landratsamt will sich zudem nicht nur mit Elektromobilität umweltfreundlicher aufstellen. Deshalb plant man eine eigene Photovoltaikanlage auf dem Dach – genauso wie in Großenhain auf den Dächern der Verwaltungsgebäude Remonteplatz 8 und 10. Aber diese betreibt Enso. „In Meißen möchten wir diese selbst errichten“, erklärt Zipa. „Natürlich wollen wir der Umwelt etwas Gutes tun. Es wäre aber schön, dabei auch etwas zu sparen.“ Dafür sind sie schon in der Projektphase. Weniger als 500.000 Euro sind geplant.

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