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Martinshof feiert Richtfest in Gablenz

Wie in Groß Radisch entstehen dort Wohnungen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Der Bedarf ist groß.

Von Constanze Knappe
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Bärbel Schuster, verantwortlich für die Unternehmensentwicklung und Robert Dünnbier, Vorstand des Martinshofes Rothenburg versenkten im Oktober die Schatulle.
Bärbel Schuster, verantwortlich für die Unternehmensentwicklung und Robert Dünnbier, Vorstand des Martinshofes Rothenburg versenkten im Oktober die Schatulle. © Rolf Ullmann

In Groß Radisch wird noch geplant, in Gablenz ist man schon einen Schritt weiter. Dort wurde jetzt für den zweiten Bauabschnitt des Projektes für selbstbestimmtes Wohnen im Alter Richtfest gefeiert. Das Pfarrgebäude wurde zu einem Gemeinschaftshaus umgebaut, die Richtkrone hängt nun über einem der beiden Flachbauten hinter der evangelischen Kirche. Der Martinshof Rothenburg lässt dort nach Auskunft von Vorstand Robert Dünnbier zehn ebenerdige Wohnungen errichten – mit jeweils eigenem Eingang und eigener Terrasse. In Groß Radisch soll ab Frühjahr 2019 auf einer Freifläche mitten im Ortskern nach dem Gablenzer Vorbild ein moderner Dreiseithof für begleitetes Wohnen mit integriertem Gemeinschaftsbereich entstehen. Wenn alles optimal läuft, könnten im Frühjahr 2020 die ersten Senioren einziehen.

Baubeginn für den zweiten Bauabschnitt des „Begleiteten Wohnens am Pfarrhaus“ in Gablenz war im September. Hier sollen im Herbst 2019 die zehn Wohnungen bezugsfertig sein. Zwei davon werden rollstuhlgerecht gebaut, messen zwischen 43 und 48 Quadratmeter. „Gerade groß genug, dass man das Alleineleben auch selbst bewältigen kann“, sagt Bärbel Schuster, im Rothenburger Martinshof für die Unternehmensentwicklung zuständig und damit auch für den Fortgang des Projektes. Selbstständig und selbstbestimmt leben und das so lange wie möglich, sei dabei das Credo. Beim „Begleiteten Wohnen am Pfarrhaus“ habe jeder Mieter sein eigenes kleines Reich, sei wegen der unmittelbaren Nachbarschaft aber dennoch nicht allein. „Es ist durchaus im Sinne eines selbstbestimmten Lebens, dass man sich gegenseitig hilft.“ Darüber hinaus sei dann ja auch noch der Pflegedienst zur Stelle.

Im Oktober war nebenan nach zweijähriger Sanierung das Pfarrhaus eingeweiht worden. Darin ist im Erdgeschoss die Winterkirche – ein Raum, den die Kirchgemeinde für Veranstaltungen nutzen kann und der später auch den Bewohnern des Pfarrhauses und der angrenzenden Neubauten als Gemeinschaftsraum dient. „In der Winterkirche wurde der originale Fußboden aufgearbeitet. Die Farbe im Flur entspricht dem Urzustand. Für Fenster und Fassade gab es ebenfalls Auflagen der Denkmalpflege“, erklärt Bärbel Schuster.

Im Erdgeschoss entstanden Wohnungen. In die Zwei-Raum-Wohnung zieht zu Beginn des neuen Jahres ein betagtes Senioren-Ehepaar aus Weißwasser ein. Das Dachgeschoss wird im Frühjahr zur Sozialstation ausgebaut, dahin zieht der Pflegedienst des Martinshofes aus Krauschwitz um. Der Bedarf für derlei Wohnprojekte sei groß, betont die Projektleiterin. Allein für das Gablenzer Objekt lägen inzwischen sechs Interessensbekundungen vor.