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MDR demnächst ohne Uwe Steimle?

Der Kabarettist ist wegen seiner politischen Äußerungen umstritten. Der MDR will daraus wohl Konsequenzen ziehen.

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Der Kabarettist Uwe Steimle ist umstritten. Seine Auftritte beim MDR sollen laut "Spiegel" demnächst ein Ende haben.
Der Kabarettist Uwe Steimle ist umstritten. Seine Auftritte beim MDR sollen laut "Spiegel" demnächst ein Ende haben. © dpa/Frank May

Der MDR überdenkt offenbar seine Zusammenarbeit mit dem sächsischen Kabarettisten Uwe Steimle. Das berichtet der "Spiegel" in seiner jüngsten Ausgabe.

Zuletzt war Steimle im Juni mit Nazi-Anspielungen aufgefallen. "Kraft durch Freunde" stand in schwarzer Frakturschrift auf dem weißen Untergrund eines T-Shirts mit roten Ärmeln zu lesen, das Steimle bei einem Besuch in Meißen trug. "Kraft durch Freude" dagegen war ein Werbespruch und gleichzeitig eine Organisation im Dritten Reich.

Später ließ sich Steimle "Volk ohne Traum" in Fraktur auf ein Shirt drucken. Damit bezieht er sich auf ein 1926 erschienenes Buch des völkischen Autors Hans Grimm. Darin wird in Romanform die These vertreten, die Deutschen benötigten mehr Land, um sich im Kampf der Völker behaupten zu können. Grimms Behauptung wurde von den Nationalsozialisten dankbar aufgegriffen. Sie rechtfertigten damit unter anderem den Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion.

Schon damals wurden vom MDR-Rundfunkrat Konsequenzen gefordert.

Laut "Spiegel" will der MDR den Bereich Satire jetzt "neu aufstellen". Und es sollen sich die Hinweise mehren, die auf ein baldiges Ende der Auftritte Steimles im MDR deuten. (hip)