Von Sandro Rahrisch
Für die Liveübertragung des Roland-Kaiser-Konzerts aus der Luft hat der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Sonnabend rund 20 000 Euro ausgegeben. Das teilte der Sender auf Anfrage der Sächsischen Zeitung mit. Die Summe setze sich aus Ausgaben für Helikopter, das Kamerasystem, die HD-Kamera und das Personal zusammen. Neben dem Konzert seien auch das Testspiel von Dynamo Dresden gegen Werder Bremen sowie Dresden-Motive für die Sendung „So schön ist Dresden“ gefilmt worden. Von den 141 Minuten Bildmaterial seien 90 bei Kaisermania am Elbufer entstanden.
Mit der Übertragung des zweiten Roland-Kaiser-Konzertes am Sonnabend erreichte der MDR im Sendegebiet rund 440 000 Zuschauer. Dass der Kanal über eine Stunde hinweg einen Helikopter einsetzte, um Luftaufnahmen vom Königsufer zu machen, hat jedoch vor allem Dresdner außerhalb des Konzertgeländes gestört. „Ich war von Anfang bis Ende genervt und sicher nicht alleine“, schreibt Hana Kosourová auf der SZ-Facebook-Seite. Auf der Hauptstraße sei es megalaut gewesen. Und nicht nur dort: Leser berichten, der Heli-Krach sei bis nach Trachau zu hören gewesen.
Drohne wohl ungeeignet
Der MDR verteidigt den Hubschrauber-Einsatz. „Besser und hochwertiger als mit einem Helikopter kann man solche Bilder nicht produzieren“, sagt Sprecherin Bianca Hopp auf SZ-Anfrage. Eine leisere Drohne eigne sich für diese Art von hochwertigen Bildern nicht, da Flughöhe und Bildstabilität in der Regel nicht ausreichend seien. Außerdem seien Drohnen nur bedingt für die Liveproduktion einsetzbar.
Die Luftbildaufnahmen während der TV-Übertragung der Kaisermania seien durch einen sehr erfahrenen Piloten und Kameramann durchgeführt worden, so Hopp weiter. „Die Auswahl der Flugrouten war mit der Flugsicherung des Dresdener Flughafens abgestimmt und erfolgte streng nach europäischen Luftfahrtregeln.“ Darin ist etwa festgeschrieben, dass Helikopter eine Mindesthöhe von 300 Metern über Grund nicht unterschreiten dürfen. „Um die Lärmbelästigung für Anwohner und Konzertgäste so gering wie möglich zu halten, ist unser Hubschrauber deutlich über der zugelassenen Mindesthöhe geflogen.“
Insgesamt waren beim Konzert zwölf Kameras im Einsatz, darunter die HD-Kamera auf dem Hubschrauber. Auch den Konzertbesuchern ist der Heli aufgefallen. Gehört hätte man ihn aber nur zwischen den Liedern, berichten Gäste.