Döbeln
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Medizin-Schock im Industriestadion

Nach Spitzenspiel: Der Kampf um die Meisterschaft gewinnt wieder an Spannung. Aber auch unten gibt es Bewegung.

Von Dirk Westphal
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Während die Harthaer ihren wachsenden Vorsprung bis zum 6:2-Sieg bejubeln, resignierten die Spieler von Spitzenreiter Medizin Hochweitzschen im Industriestadion.
Während die Harthaer ihren wachsenden Vorsprung bis zum 6:2-Sieg bejubeln, resignierten die Spieler von Spitzenreiter Medizin Hochweitzschen im Industriestadion. © Dietmar Thomas

Hartha. Es hat sich etwas getan in der Kreisliga A Staffel Ost. In die Spitzengruppe ist ebenso neues Leben eingekehrt wie in den Tabellenkeller, wo am zehnten Spieltag vermeintliche Vorentscheidungen ausgeblieben sind.

Mit einem beeindruckenden 6:2-Sieg hat sich nach drei Spielen ohne vollen Erfolg der BC Hartha in der Erfolgsspur zurückgemeldet. Dabei sah es zur Pause noch gar nicht so aus, als ob die Schützlinge von Peter Eigenwillig den Tabellenführer, SV Medizin Hochweitzschen, daran hindern können, vorn weiter wegzuziehen. 

Stark ersatzgeschwächt – Torgarant Tommy Uhlig musste ins Tor – begannen die Westewitzer offensiv und bekamen nach 40 Sekunden einen Treffer wegen angeblicher Abseitsposition nicht anerkannt. Zwar gingen die Harthaer nach 14 Minuten durch Robin Fritzsche in Führung, doch nachdem BC-Torhüter Marvin Bauch in der 27. Minute ein 40-Meter-Freistoß von Paul Klinger gegen die tief stehende Sonne durch die Hände rutschte und Marcel Hanke nur sieben Minute später zum 1:2 traf, schien die Partie für den Spitzenreiter zu laufen. 

Eine weitere Großchance durch Hanke leitete die zweite Hälfte ein, doch schien den Harthaern in der Pause neues Leben eingehaucht worden zu sein. Die kamen nun mächtig. Zunächst traf Oliver Härtel (53.) zum Ausgleich, ehe Toni Fischer drei Minuten später die Partie drehte. Treffer von Toni Fischer (68.), Christian Arnold (78.) und Francesco Eschner (90.) besiegelten den Untergang der Westewitzer im Industriestadion, wobei BC-Keeper Bauch zwischenzeitlich sogar noch einen von Christopher Wiesner getretenen Elfmeter parierte.

 Durch diesen Sieg rückten die Harthaer in der Tabelle auf fünf Punkte an Hochweitzschen heran und besitzen am Mittwoch die Chance, mit einem Sieg im Nachholspiel gegen Hohnstädt den Rückstand auf zwei Zähler zu minimieren. „Die Kreisliga A ist eine interessante Sache. Zwei starke Mannschaften haben sich ein schönes, abwechslungsreiches und faires Spiel geliefert. 

Die Meisterschaft ist wieder spannend, aber sie ist noch lang“, sagte BC-Trainer Peter Eigenwillig und fügte an: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“ Medizin-Präsident Holger Mimel: „Wir wollten schon gern etwas mitnehmen. Aber aufgrund der zweiten Halbzeit geht das Ergebnis in Ordnung. Die Gegnerschaft kann aufatmen, denn es ist noch nichts entschieden.“

Nur vier Kilometer entfernt sendete der SV Aufbau Waldheim das zweite Lebenszeichen innerhalb von einer Woche. Mit 3:2 bezwangen die Zschopaustädter den Tabellenzwölften, Medizin Zschadraß, und schoben sich auf einen Punkt an den Gegner heran. Kevin Sperl (29.) und Michael Wolf (36.) hatten die Zschopaustädter zur Pause mit 2:0 komfortabel in Führung geschossen. Umso unerklärlicher war es, dass die Waldheimer im zweiten Durchgang den Spielfaden verloren, und eine Viertelstunde vor Schluss den Ausgleich hinnehmen mussten.

Doch in den letzten Spielminuten ging nochmals ein Ruck durch die Aufbau-Truppe, der belohnt wurde. Rico Bebersdorf war es vorbehalten, den Ball aus kurzer Entfernung zum umjubelten 3:2-Siegtreffer über die Linie zu stolpern. „Es nimmt langsam Konturen an. Jetzt haben wir mit einem Sieg in Hohburg die Chance, den nächsten Schritt zu machen“, sagte Aufbau-Coach Benjamin Bamburski und fügte an: „Ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg.“

Seine Heimstärke hat einmal mehr der SV Traktor Mochau bewiesen. Mit 4:0 bezwang der Neuling den bisherigen Tabellenzweiten ATSV Frisch Auf Wurzen II und schob sich wieder auf den dritten Tabellenplatz nach vorn. „Auch wenn wir sehr weit vorn stehen, sind das erst einmal Punkte gegen den Abstieg, auch wenn das doof klingt. Es war ein Superspiel von uns mit einem tollen Ergebnis, über das wir uns freuen“, sagte Traktor-Präsident Christian Fischer.

Seinen Lauf fortgesetzt hat der ESV Lok Döbeln beim FSV Dürrweitzschen. Dabei bewies Matthias Engler ungeahnte Torjägerqualitäten, erzielte der ESV-Kapitän alle Großbauchlitzer Treffer zum 3:0-Auswärtssieg der Döbelner.

Ebenfalls einen Auswärtssieg feierten die Fußballer des SV 29 Gleisberg beim Falkenhainer SV. Nach torloser erster Hälfte ließen die Schützlinge von Frank Baumert auch in der zweiten Halbzeit nichts zu und hatten das Glück, durch einen von Tom Schubert verwandelten Elfmeter in Führung zu gehen. Weitere Konter bescherten das klare Endergebnis. „Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wer auswärts 4:0 gewinnt, der kann so viel nicht verkehrt gemacht haben“, sagte SV-Trainer Frank Baumert.

Dagegen sucht die SG Zschaitz/Ostrau II weiter ihre Form. Nach der Heimniederlage gegen den Vorletzten Waldheim, unterlagen die Jahnataler auch bei Schlusslicht Hohburg deutlich mit 0:3.

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