Berlin. Vor der für heute angesetzten Verhandlungsrunde mit der Gewerkschaft der deutschen Lokomotivführer (GDL) verbreitet Bahn-Chef Hartmut Mehdorn Optimismus. „Wir sind der GDL schließlich schon sehr weit entgegengekommen“, begründete Mehdorn .
Mehdorn verteidigte das Angebot der Bahn. „Wir bieten jedem Lokführer mindestens acht Prozent mehr Geld. Davon können Millionen Arbeitnehmer und Rentner nur träumen„, sagte er der „Bild“-Zeitung. Dass die GDL in der Advents- oder gar Weihnachtszeit zu unbefristeten Streiks aufruft, hält Mehdorn für undenkbar. Er könne sich „nicht vorstellen, dass wegen Wortklaubereien um Begriffe wie eigenständiger oder eigener Tarifvertrag ein ganzes Land lahmgelegt“ werde. Die Bahn komme der GDL bei einem eigenständigen Tarifvertrag entgegen. Die GDL könne „für die Belange aller Lokführer selbstständig Tarifverhandlungen über Entgelte und Arbeitszeiten führen, diese spezifischen Tarifverträge abschließen und sogar kündigen“.
Der Groß- und Außenhandelsverband BGA forderte die Bahn auf, dem Drängen der GDL nach einem eigenen Tarifvertrag nicht nachzugeben. Dies wäre das falsche Signal an weitere Berufsgruppen, ebenfalls separate Abschlüsse für ihre Klientel zu verlangen. „Die Folge wäre ein Tarifchaos, das den Neid innerhalb der Belegschaft schüren hilft und die Gefahr ständiger Arbeitskämpfe in sich birgt“, sagte BGA-Präsident Anton Börner in der „Berliner Zeitung“. (ddp)