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Mehr als 8 000 Haushalte ohne Strom

Zahlreichen Haushalten in Sachsen ist im Jahr 2017 wegen Zahlungsrückständen der Strom abgedreht worden. Eine Stadt hat besonders viele Fälle.

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Dresden. Mehr als 8 000 Haushalten in Sachsen ist im Vorjahr der Strom abgedreht worden. Während ihre Zahl in Dresden und Leipzig etwa auf dem Niveau des Vorjahres blieb, ist in Chemnitz ein leichter Anstieg zu verzeichnen, wie die Linken im Landtag am Freitag mitteilten. Ihre Sozialpolitikerin Susanne Schaper hatte dazu im Parlament eine Kleine Anfrage gestellt. Die meisten Abschaltungen gab es in Leipzig (4 373 Fälle). Im Schnitt sitzen die Betroffenen vier Tage lang im Dunkeln. Zu den Strom-Zahlungsrückständen von mindestens 100 Euro kämen dann Kosten für die Sperrung und den späteren Wiederanschluss. In der Regel wird bei einem Zahlungsrückstand von 100 Euro der Strom gesperrt.

„Menschen riskieren eine Stromabschaltung nicht freiwillig. Oft führen Sanktionsmaßnahmen oder der viel zu niedrige Hartz-IV- Regelsatz zur Zahlungsunfähigkeit“, erklärte Schaper. Sachsens CDU-geführte Regierung betone gern, wie wichtig Versorgungssicherheit im Energiebereich sei. „Die vielen Sächsinnen und Sachsen, die zu Hause wegen der Energiesperren in der Steinzeit festsitzen, werden diese Worte nicht wärmen.“ Die Landesregierung müsse auf Bundesebene dafür streiten, dass die Regelsätze endlich realistisch werden. (dpa)