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Mehr Operationen im Klinikum

Das Krankenhaus Döbeln hat in vielen Bereichen zugelegt. Bei der Auslastung kommt man jetzt an Grenzen.

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© Archiv/André Braun

Von Jens Hoyer

Döbeln. Im vergangenen Jahr hatte das Klinikum Döbeln einen weiteren OP-Saal in Betrieb genommen. Mit den großen Bauvorhaben ist man damit eigentlich durch. Klinikchef Lange könnte sich aber eine Aufstockung der Kapazitäten vorstellen. Denn die Zahlen zeigen, dass der Bedarf steigt. „Wir haben im vergangenen Jahr 12 300 Patienten stationär behandelt. Das ist ein Plus von 2,5 Prozent“, sagte er. Die Auslastung der Klinik beträgt damit 94 Prozent – das ist noch leistbar. „In Drucksituationen gibt es aber manchmal Kapazitätsprobleme. Und dann gibt es auch Kritik“, sagte Lange. 196 Betten hat das Klinikum nach der derzeit gültigen Krankenhausplan. Lange will aber mit dem Gesundheitsministerium sprechen, ob es dabei bleiben muss.

Für die gute Entwicklung des Klinikums sieht Lange mehrere Gründe. Der erste: Döbeln ist gut gelegen und leicht zu erreichen. „Döbeln ist ein unglaublich guter Standort in Sachsen. Die Infrastruktur ist in Ordnung und keine Stadt dieser Größe liegt so zentral“, sagte Lange. „Die Klinik hat als Zentrum der medizinischen Versorgung damit auch eine besondere Verpflichtung.“ Aufgrund der Standortvorteile will sich Lange auch auf Döbeln konzentrieren. Eine Übernahme etwa der Klinik in Rochlitz stehe nicht zur Debatte.

Die steigenden Behandlungszahlen führt Lange vor allem darauf zurück, dass sich die Klinik in den vergangenen Jahren einen guten Ruf erarbeitet hat. Das funktioniere vor allem per Mundpropaganda. Mittlerweile ließen sich Patienten aus ganz Sachsen, auch aus den Großstädten, und aus Sachsen-Anhalt in Döbeln behandeln.

5500 Operationen seien im vergangenen Jahr ausgeführt worden. Das ist ein Plus von drei Prozent. Bewährt habe sich dabei der neue OP-Saal, in den das Klinikum drei Millionen Euro investiert hat. „Der ist zu 90 Prozent ausgelastet“, sagte Lange. „Das war eine gute Entscheidung. Das hat die Mitarbeiter entlastet.“ Wegen der eingeschränkten OP-Kapazitäten seien vorher viel mehr Spätdienste nötig gewesen.

Rund 500 00 Euro hatte die Klinik im vergangenen Jahr in neue Apparate für die Sterilisation gesteckt. „Damit liegen wir jetzt über dem Standard“, so Lange. Für 700 000 Euro sei die Endoskopieabteilung ausgebaut worden. Auch den Landeplatz für den Hubschrauber auf der anderen Muldenseite hatte die Klinik gekauft. „Den werden wir noch ausbauen.“

Viele Abteilungen der Klinik haben eine gute Entwicklung genommen, sagte Lange. In der orthopädischen Klinik waren mehr als 700 Endoprothesen – sprich künstliche Hüft- und Kniegelenke – eingesetzt worden. Auch bei der Gefäßchirurgie gab es eine Weiterentwicklung. „Die Klinik hat jetzt eine Zulassung für die Aortenchirurgie, für die großen Bauchschlagadern. Dafür muss man viele Kriterien erfüllen.

Daraus ergibt sich unter anderem die Verpflichtung, dass bei Notfällen rund um die Uhr Gefäßdarstellungen durch Angiographie möglich sind. Das können bei uns vier Ärzte“, sagte Lange. Das breite Spektrum an Operationen mache die Klinik interessant für den Ärztenachwuchs. „Viele Assistenzärzte kommen her, weil sie operieren wollen.“ Die Klinik ist ein akademisches Lehrkrankenhaus. Das sei eine gute Entscheidung gewesen, sagte Lange. „Wir haben keine Nachwuchsprobleme.“

Zusammen mit ihren Medizinischen Versorgungszentren hat die Klinik 520 Mitarbeiter. Für diese hatte es im vergangenen Jahr eine fünfprozentige Gehaltserhöhung gegeben. „Für dieses Jahr denken wir uns auch noch etwas aus“, sagte Lange.