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Mehr Platz für Solarzellen

Das Unternehmen Sybac Solar plant riesige Parks in Deutschland, Frankreich, den USA, Japan – und jetzt auch zwischen Goltzscha und Leckwitz.

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Von Antje Steglich

Nünchritz. Das Projekt ist noch nicht in trockenen Tüchern. „Wir sind noch in der Planungsphase. Über die Größe können wir noch keine Aussagen machen“, erklärte Andreas Rieß von der Sybac Solar GmbH gegenüber der Sächsischen Zeitung. Denn für den neuen Solarpark, der zwischen Leckwitz und Goltzscha entstehen soll, fehlen noch Zusagen von ein paar Grundstückeigentümern. Mit etwa eintausend Eigentümern – darunter auch Treuhandnachfolger BVVG – habe das Unternehmen im Rahmen des Projektes zu verhandeln. Das sei aber bei solchen landwirtschaftlichen Flächen mit vielen kleinen Parzellen durchaus nicht unüblich. Bereits in wenigen Wochen will die Sybac Solar die Grundstücksverkäufe geregelt haben, sagt Andreas Rieß.

Das Unternehmen Sybac Solar ist Planer, Bauer und Betreiber von Solarparks in einem. Stammsitz ist Kehrig bei Koblenz in Rheinland-Pfalz, die für die Region zuständige Niederlassung befindet sich in Radebeul. Angefangen hat das Unternehmen 2004 mit der Installation von Dachanlagen. Seit 2009 hat man sich nach eigenen Angaben auf Solargroßprojekte in Deutschland, Frankreich und in den USA spezialisiert. Mehr als Tausend Dachanlagen und Solarparks mit mehr als 500 Megawatt Peak Gesamtleistung wurden seitdem realisiert. Laut der Fachzeitschrift pv magazine gehört das Unternehmen damit zu den zehn größten Solarpark-Projektentwicklern weltweit, mittlerweile ist es auch in Japan aktiv.

Direkt neben der Bahn

Sybac Solar wirbt damit, Brachflächen eine große Zukunft zu bescheren und stellt eine wirtschaftliche Nutzung ehemaliger Militärgelände, Flughäfen und Mülldeponien aber auch von Flächen entlang von Autobahnen oder Eisenbahnlinien in Aussicht. Wie in Nünchritz. Denn der geplante Solarpark soll sich direkt an der Bahnstrecke Dresden-Riesa-Leipzig entlangziehen. Das Unternehmen ist bereits an die Gemeinde Nünchritz herangetreten, um den Flächennutzungsplan auf Kosten von Sybac Solar zu ändern und einen Bebauungsplan zu erarbeiten. Der Gemeinderat hat dem Ansinnen zugestimmt.

Die Fläche war bisher für die landwirtschaftliche Nutzung ausgewiesen, erklärte Bauamtsleiter Uwe Riedel. Das müsse umgewidmet werden. Außerdem braucht es einen gültigen Bebauungsplan, damit das Unternehmen Förderungen in Anspruch nehmen kann. Und laut Uwe Riedel werden Flächen, die bis zu 110 Meter von Autobahnen oder Eisenbahnlinien entfernt sind, besonders gefördert.

Wege bleiben bestehen

SPD-Gemeinderat Udo Schmidt hatte Sorge, dass die bisherigen Wege durch das Areal in Zukunft nicht mehr zugänglich sind. Die betroffene Straße von Naundörfchen zur Bahnlinie und der Radweg Richtung Goltzscha werden durch den Solarpark aber nicht unterbrochen, sondern eingezäunt, erklärte der Bauamtsleiter. Die Anbindung ans Stromnetz ist zudem Sache der Sybac Solar, sagte er auf Anfrage von Holger Rautschek (CDU). Das Unternehmen gehe außerdem für die Erarbeitung beziehungsweise Änderung der Pläne in Vorkasse, die Kommune übernehme keine Haftung oder Garantie, dass der Solarpark auch tatsächlich entstehen darf oder wird. Man steht dem aber sehr positiv gegenüber, so Bürgermeister Gerd Barthold (CDU): „Wir hoffen, dass wir dadurch mal Gewerbesteuer bekommen.“