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Mehr Expresszüge von Löbau nach Dresden

Im Stundentakt soll es künftig schnell von der Landeshauptstadt in die Oberlausitz gehen. Laut Zvon vielleicht schon ab Ende des Jahres. 

Von Romy Altmann-Kuehr
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Der Löbauer Bahnhof.
Der Löbauer Bahnhof. © Matthias Weber

Künftig sollen Regionalexpress-Züge stündlich zwischen Dresden und Görlitz fahren. Die schnellen Züge, die von der Landeshauptstadt nach Görlitz rund eine Stunde und zwanzig Minuten unterwegs sind, fahren derzeit im Zwei-Stunden-Takt. Die Züge verkehren über Bischofswerda, Bautzen und Löbau nach Görlitz. In den Stunden dazwischen fährt jeweils die Regionalbahn. Sie ist länger unterwegs, hält dafür zusätzlich an vielen kleineren Haltepunkten. 

Nun will der Zweckverband Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (Zvon), der in der Region für den öffentlichen Nahverkehr zuständig ist, mehr schnelle Züge auf die Schiene bringen. Acht Zugpaare sollen zusätzlich in den Fahrplan aufgenommen werden auf der Strecke, die die Oberlausitz mit der Landeshauptstadt verbindet. "Die Strecke ist unsere am stärksten nachgefragte", erklärt Hans-Jürgen Pfeiffer, Geschäftsführer beim Zvon. Und: "80 Prozent der Reisenden fahren mit den schnellen Zügen." Dadurch entstehen Engpässe, besonders zu den Stoßzeiten des Pendlerverkehrs. Dann sind die Züge übervoll. Diese Spitzen könnten entspannt werden, wenn jede Stunde ein Express fährt, so Pfeiffer. Damit würde die Zugfahrt auch komfortabler. Niemand wolle schließlich gern eine Stunde lang in einem überfüllten Zug stehen müssen. Für Berufspendler, die den Zug nutzen, entstehe außerdem zusätzliche Flexibilität bei der Arbeitszeit. Die langsameren Regionalbahnen sollen weiterhin das Angebot ergänzen. Auch die Haltestellen in den kleineren Orten sollen bestehen bleiben, daran werde in absehbarer Zeit nicht gerüttelt, versichert Pfeiffer. "Die gute Erreichbarkeit gehört heute zu vernünftigen Lebensbedingungen dazu." Das sei für Zuzügler auch ein Kriterium bei der Wohnortwahl. 

In der schnellen Erreichbarkeit der Orte von den größeren Städten wie Dresden aus sieht Pfeiffer ein großes Entwicklungspotenzial, gerade für die ländliche Region. Ist der Arbeitsplatz zügig mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, könnten sich möglicherweise noch mehr Menschen entscheiden aufs Land zu ziehen. Das würde einerseits der ländlichen Region zum Aufschwung verhelfen, andererseits Wohnungsprobleme in den Städten entschärfen. Außerdem könnten Firmen auf dem Land davon profitieren und neue Mitarbeiter gewinnen. Denn es sei längst nicht mehr so, dass nur Menschen aus der Region nach Dresden zur Arbeit fahren, sagt Pfeiffer. "Auch in der Gegenrichtung sind die Züge regelmäßig voll."  

Um die acht Zugpaare für die schnelle Verbindung jetzt zusätzlich bestellen zu können, ist zusätzliches Geld nötig. Das stellt nun der Freistaat dem Zvon in Aussicht. Wenn die verbindliche Finanzzusage kommt, könnte bereits zum nächsten Fahrplanwechsel Ende dieses Jahres der Stundentakt eingeführt werden, so Hans-Jürgen Pfeiffer. 

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