Meißen
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Auch Nieschütz hat jetzt ein Storchenpaar

Auf einem Strommast mitten im Ort haben sich die Vögel ein Nest gebaut. Der Storchenbeauftragte hat aber auch eine bittere Nachricht.

Von Jürgen Müller
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Zwischen den Stromleitungen in Nieschütz hat sich mitten im Ort auf einem Strommasten ein Storchenpaar sein Nest gebaut.
Zwischen den Stromleitungen in Nieschütz hat sich mitten im Ort auf einem Strommasten ein Storchenpaar sein Nest gebaut. © Claudia Hübschmann

Zehren. Das vergangene Jahr war ein Rekordjahr für die Weißstörche im Altkreis Meißen. Auf den Horsten in Zehren, Niederlommatzsch, Meißen-Zaschendorf, Lommatzsch und Nossen schlüpften insgesamt 17 Storchenküken. Alle hatten überlebt und die Reise in den Süden angetreten.

Und auch 2021 sollte ein gutes Jahr für die Vögel werden. Alle Horste waren wieder besetzt. Doch wie Jürgen Biller, der Weißstorchbeauftragte für den Altkreis Meißen, sagte, gibt es jetzt eine traurige Nachricht. Auf dem 22 Meter hohen Schornstein in Zehren wurden zwar vier Eier gelegt, doch mit dem Nachwuchs wird es nichts. "Wegen des lang anhaltenden Regens stand der Horst unter Wasser. Nach und nach haben die Störche deshalb die Eier aus dem Nest geworfen, das letzte am Männertag", sagt er, der in unmittelbarer Nähe des Horstes wohnt.

Von den anderen Horsten wurden ihm keine Eierabwürfe gemeldet. Wie viele Eier ausgebrütet wurden, kann er im Moment aber noch nicht sagen. Im Gegensatz zu Zehren, wo auf den Horst dauerhaft eine Videokamera gerichtet ist, kann man in die anderen Nester nicht ohne weiteres blicken. "Wie viele Junge geschlüpft sind, können wir erst sehen, wenn die Jungtiere gefüttert werden", sagt Jürgen Biller.

Keine Gefahr durch Stromleitungen

Er hat aber auch eine gute Nachricht. Denn im Altkreis Meißen gibt es jetzt neben den bekannten Horsten einen weiteren. Mitten in Nieschütz hat sich auf einem Strommast ein Paar angesiedelt. Irgendwelche Gefahren wegen der Stromleitungen sieht Jürgen Biller nicht.

"Störche sind zwar sehr standorttreu, kommen meist immer dahin zurück, wo sie schon waren, aber es siedeln sich natürlich auch neue Störche an", sagt er. Und hofft, dass durch das Nieschützer Paar die Zehrener Verluste vielleicht wieder ausgeglichen werden können. Dann könnte es doch noch ein gutes Storchenjahr werden, so wie 2019. Damals wurden insgesamt zwölf Jungstörche großgezogen, jeweils drei in Lommatzsch und Nossen und je zwei in Zehren, Niederlommatzsch und Zaschendorf.