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Alte Luthereiche: Weißfäule besiegelte ihr Ende

Im SZ-Beitrag zu den Sturmschäden in Meißen ging es auch um die ehemalige Eiche hinter der Frauenkirche. Ihr Ende spielte sich anders ab als beschrieben.

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Die "Pohlack-Linde" fiel dem Sturm zum Opfer, der Vorgänger-Baum, eine Eiche, der Weißfäule.
Die "Pohlack-Linde" fiel dem Sturm zum Opfer, der Vorgänger-Baum, eine Eiche, der Weißfäule. © Claudia Hübschmann

Meißen. Am Freitag war die "Pohlack-Linde" hinter der Meißner Frauenkirche umgestürzt. Die SZ berichtete dazu. In dem Beitrag war davon die Rede, dass der Standort wenig prädestiniert für Bäume sei. Denn bereits der Vorgängerbaum, eine alte Eiche, sei durch einen Blitzeinschlag zerstört worden. Anwohner Matthias Hahn machte die Meißner SZ-Redaktion darauf aufmerksam, dass sich das Ende der Eiche anders zugetragen hatte.

So ist im Stadtlexikon Meißen von Günter Naumann zu lesen, dass die 1830 zum 300. Jubiläum der Augsburger Konfession gepflanzte Luthereiche am 26. Juli 1999 bei sonnigem Wetter und nur leichter Luftbewegung kurz nach 11 Uhr umfiel. Ursache war eine Schädigung der Wurzeln durch Weißfäule. "Kurz bevor die Eiche umstürzte, waren noch Kinder der Kirchgemeinde auf dem Platz", erinnert sich Matthias Hahn. Glücklicherweise waren die Jungs und Mädchen verschwunden, als das Unglück passierte. Matthias Hahn wohnt schon seit 47 Jahren an dem Platz.

Dass die Wurzeln der "Pohlack-Linde" in einen Beton-Ring gepfercht wurden, so wie ein Anwohner vermutet hatte, sei Hahns zufolge Unsinn. Der Beton-Ring diene lediglich als eine Art Fundament für das Gusseisengitter, das darauf sitzt, sagte er. Nach dem Sturz waren Wurzeln mit älteren Schnittstellen zu sehen. (SZ)