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Bewegung auf der Fährmannstrasse

Ein weiterer Schandfleck wird saniert und soll zu einer der ersten Wohnadressen von Meißen werden.

Von Christiane Weikert
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Eingang Fährmannstrasse 1
Eingang Fährmannstrasse 1 ©  Foto: Claudia Hübschmann

1564 wird die früher noch als „Fuhrmannsgasse“ benannte Straße erstmals in den Stadtbüchern erwähnt. Ihren Namen verdankte sie den hier damals nachweislich wohnenden Fuhrleuten, welche die in Meißen ankommenden Schiffsgüter weiterbeförderten oder auch Fuhrdienste übernahmen.

In Verlängerung dieser Gasse führt unterhalb der heutigen Martinsbrücke eine Furt durch die Triebisch. Am 29.11.1879 wird die „Fuhrmanngasse“ in „Fährmannstraße“ umbenannt. In Haus Nummer 1, welches in den Gründerjahren am Ende des 19. Jahrhunderts entstand, befand sich 1908 das Restaurant „Englischer Hof“ geführt von Oswald Kunert.

© Bild: Stadtlexikon Meißen von Günter Naumann

1956 wurde am Haus eine Bedürfnisanstalt angebaut welche erst 2008 geschlossen wurde.

Das Leben kehrt zurück

Nun freut sich die Fährmannstraße auf die geplante Sanierung, der seit laaaaaaanger Zeit vor sich hin rottenden Häuser. Der stadteigene Großvermieter SEEG will die Häuserzeile wieder zu einer der „Ersten Adressen in Meißen“ etablieren. 2024 soll die geplante Großsanierung der Häuserzeile, welche mehrere Millionen Euro kosten wird, abgeschlossen sein. Über 20 modernen Wohnungen und eventuell eine neue Gaststätte im Haus Nummer 1 sollen insgesamt entstehen. Eine Tradition würde zurückkehren.

Wie SZ bereits im Juni 2020 berichtete „Hoffnung für die Fährmannstrasse“ braucht es noch einige Vorstellungskraft, um sich eine Prachtvolle Straße vorzustellen.

Brumm-Bau folgt der Spur der Steine weiter

Als Meißner Baubetrieb freut sich natürlich die Brumm-Bau GmbH, dass sie tatkräftig zur Unterstützung des Bauvorhabens beitragen darf. „Zunächst mussten wir dringende Maßnahmen zur Notsicherung vornehmen“ erzählt Steffen Düvel, Bauleiter der Bau GmbH „Das Dach war komplett marode und musste vor dem Einsturz gesichert werden. Jetzt sind wir bei der Entkernung des Gebäudes. Was wir retten können, retten wir, gerade alte Geländer oder verzierte Fenster und Türen. Aber der Zahn der Zeit nagte natürlich schon zu lange an dem Gebäude. Viel ist da nicht mehr. Leider.“ Gemeinsam mit Steffen Düvel dürfen wir kurz das innere des Hauses anschauen. „Ja früher war das hier so“ schmunzelt er und öffnet die Türe zur Toilette. „Kann man sich heute kaum noch vorstellen“, lacht er.

Die Toilettenanlagen....

© Foto: Christiane Weikert
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© Foto: Christiane Weikert
© Foto: Christiane Weikert