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Kreis Meißen: Wegen der EU drohte Brauern und Getränkehändlern der Ruin

Eine neue Verordnung versetzte die Brauerei Meißen und den Getränkehandel in große Aufregung. Sie befürchteten das Ende des erfolgreichen Mehrwegsystems.

Von Ulf Mallek
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Müssen doch nicht geschreddert werden: Die vielen  Mehrweg-Bierkästen in der Meißner Schwerterbrauerei. Lagermitarbeiter L.utz Lieberwirth rollt sie zu den Transportern.
Müssen doch nicht geschreddert werden: Die vielen Mehrweg-Bierkästen in der Meißner Schwerterbrauerei. Lagermitarbeiter L.utz Lieberwirth rollt sie zu den Transportern. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die Aufregung unter den Bierbrauern und im Getränkehandel der Region hat auf einer Skala von 0 bis 10 mindestens die 12 erreicht. Das Wort Katastrophe und Vernichtung kam in deren Reaktionen ebenso oft vor wie Mittelstand stirbt aus und ökologischer Schwachsinn. Gemeint ist eine neue Verordnung der EU-Kommission mit dem sperrigen englischen Namen "Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR)". Es geht um die Regulierung von Verpackung.

Diese geplante EU-Verordnung sieht eine dauerhaft angebrachte Kennzeichnung von Mehrwegverpackungen vor. Doch das deutsche Mehrwegsystem arbeitet seit jeher mit abwaschbaren Etiketten. Die Pfandrevolution hätte somit wohl „eine vollständige Vernichtung der existierenden Mehrwegflaschen- und Kastenpools“ zur Folge, sagt der Deutsche Brauerbund. Außerdem müssten die Getränkekästen wohl alle verschwinden, weil sie mehr als 40 Prozent Leerraum enthielten.

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