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Keine Chance für die Burgfestspiele

Auch in diesem Jahr muss das Highlight ausfallen. Die Theater-Leiterin kündigt ein Sommerprogramm an.

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Starke Szenen, wie auf diesem Archivbild von 2019, opulente Bühnenprogramme und manch Augenzwinkern – so haben viele die Neuen Burgfestspiele Meißen in Erinnerung.
Starke Szenen, wie auf diesem Archivbild von 2019, opulente Bühnenprogramme und manch Augenzwinkern – so haben viele die Neuen Burgfestspiele Meißen in Erinnerung. © Claudia Hübschmann

Meißen. Sie hätten das Highlight des Konzert- und Veranstaltungssommers in der Region werden sollen – die Neuen Burgfestspiele auf der Albrechtsburg vom 12. bis 27. Juni. Klassiker wie „Der Freischütz" und „Jedermann", Komödiantisches mit Tom Pauls „Däschdlmäschdl auf Sächsisch", aber auch das gefeierte Gundermann-Programm von Alexander Scheer und Andreas Dresen sollten diesmal in der sommerlich-prachtvollen Atmosphäre des Burghofes auf die Bühne kommen. Doch zuletzt sanken die Hoffnungen auf einen flirrenden Festivalsommer 2021 immer mehr.

„Sowohl die Bundesnotbremse als auch die neue Sächsische Corona-Schutzverordnung sehen zunächst ein über längere Zeit niedriges Infektionsgeschehen unter der Inzidenz von 100 vor, ehe Großveranstaltungen wieder erlaubt sind – dabei wird leider nicht zwischen Open-Air- und Indoor-Veranstaltungen unterschieden“, so Oberbürgermeister Olaf Raschke. „Deshalb haben wir schweren Herzens beschlossen, die Neuen Burgfestspiele in Meißen erst 2022 wieder aufleben zu lassen.“

„Es fehlt für Anfang Juni einfach die Planungssicherheit – für die Künstler, die aufwendige Festspieltechnik, für uns als Organisatoren und für die Besucher“, sagt die Meißner Theaterchefin Ann-Kristin Böhme, die für das Event die Fäden in der Hand hält. „Wir danken allen, die bis zuletzt mit uns gebangt und die Vorbereitung der Festspiele bis hierher vorangebracht haben.“

Die Festspielgemeinschaft, zu der neben dem Theater Meißen auch die Landesbühnen Sachsen, die Albrechtsburg, das Hochstift Meißen, die Winzergenossenschaft, der Theater-Freundeskreis und Meissen-Tourist zählen, bedankt sich bei allen Förderern, vor allem aber auch beim treu gebliebenen Publikum. Das zweite Jahr in Folge hat es mit gehofft und sich auf die Konzerte und Aufführungen gefreut.

Bis zum kommenden Jahr soll nun ein Programm auf die Beine gestellt werden, das die geplanten Höhepunkte der ausgefallenen Jahrgänge mit neuen Veranstaltungen verknüpft. Alle bereits erworbenen Karten behalten für das Jahr 2022 zunächst ihre Gültigkeit, können jedoch ab sofort auch in Gutscheine umgewandelt oder zurückerstattet werden.

Mit den Neuen Burgfestspielen setzt sich leider eine Reihe von pandemiebedingten Absagen und Verschiebungen von kulturellen Höhepunkten in der Stadt fort. Erst am Mittwoch hatte die Stadt bekannt gegeben, dass die Lange Nacht der Kunst, Kultur und Architektur am 3. Juli nicht stattfinden kann. Die Organisatoren bemühen sich aber, zumindest einen Teil der vorgesehenen Veranstaltungen in den September zu verschieben. Ein möglicher Termin dafür steht noch nicht fest. Auch das Meißner Literaturfest, das in diesem Jahr zum 12. Mal stattfindet, ist verschoben worden – vom Juni auf das Wochenende vom 10. bis 12. September.

Theater-Leiterin und Neue-Burgfestspiele-Chefin Ann-Kristin Böhme liegt es dennoch am Herzen, dass die Meißner und Gäste der Stadt im Sommer nicht gänzlich auf Kultur verzichten müssen. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Sommerprogramm", kündigt sie an. (SZ/da)

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