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Kreis Meißen: Corona bleibt auf gleichem Niveau

Die Inzidenz sinkt weiter. Eine Studie zeigt: Menschen mit Einwanderungsgeschichte waren doppelt durch die Pandemie betroffen.

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Die Corona-Inzidenz im Wochenvergleich bleibt gleich.
Die Corona-Inzidenz im Wochenvergleich bleibt gleich. © Claudia Hübschmann

Landkreis Meißen. Das Inzidenz-Niveau ist im Wochenvergleich gesunken. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Montag einen Sieben-Tage-Inzidenzwert für den Landkreis Meißen von 29,2. Dies ist ein Rückgang um dreizehn Prozent im Vergleich zum Montag der Vorwoche (33,0). Das RKI meldet am Montag im Wochenrückblick 70 neue Covid-Fälle im Landkreis Meißen. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 118.487 Fälle im Landkreis Meißen gemeldet worden. Es gab keine neuen Corona-Todesfälle. Die Gesamtzahl liegt weiterhin bei 1.047.

Der Kreis Meißen steigt sachsenweit vom elften Platz auf den zehnten im Vergleich mit der Inzidenz von den zwölf anderen Kreisen und kreisfreien Städten. Erster ist die Stadt Leipzig mit 71,1. Der Freistaat Sachsen liegt jetzt mit 41,9 bundesweit weiter auf dem drittletzten Platz.

Menschen mit Einwanderungsgeschichte waren doppelt durch die Corona-Pandemie betroffen: Sie erkrankten häufiger und sie waren stärker von negativen Folgen der Infektionsschutzmaßnahmen betroffen. Ursächlich dafür sind die benachteiligende Lebenssituation und der mangelnde Zugang zu Informationen und medizinischen Einrichtungen. „Hier bedarf es deutlicher Verbesserungen mit Blick auf künftige Infektionslagen wie einer zielgerichteten Kommunikation und dem Ausbau der wohnortnahen Versorgung“, so ILS-Studienleiter Ralf Zimmer-Hegmann zu einem zentralen Ergebnis der Studie zu COVID-19 und der (sozial)räumlichen Verbreitung.

Ein Team des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) hat untersucht, inwiefern räumliche, soziale und kulturelle Aspekte in unterschiedlichen Quartieren in Dortmund, Düsseldorf, Solingen und dem Kreis Lippe die Wahrscheinlichkeit einer Covid-19-Infektion erhöht haben.

„Wir haben in der Infektionsbetroffenheit eine hohe kleinräumige Dynamik im Zeitverlauf beobachtet. Auf der einen Seite gab es in unseren Analysen kein Quartier, das durchgehend von niedrigen Inzidenzen gekennzeichnet war. Auf der anderen Seite konnten wir aber auch Stadträume identifizieren, in denen sich im Pandemieverlauf überdurchschnittliche Betroffenheiten verstetigt haben“, so ILS-Wissenschaftler Simon Liebig. „Diese Räume waren meist auch durch einen höheren Anteil an Menschen mit Einwanderungsgeschichte geprägt.“ Die Gründe dafür sind vielfältig und mehrdimensional. „Ursächlich dafür ist vor allem die schwierigere wirtschaftliche Situation und soziale Lage der Haushalte“, erläutert Zimmer-Hegmann. Mit Blick auf die benachteiligenden Lebensbedingungen sind Menschen mit Einwanderungsgeschichte auch stärker von den negativen Folgen von Infektionsschutzmaßnahmen, wie Schließung von Schulen, Kitas oder Beratungseinrichtungen, betroffen.