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Kreis Meißen: Corona-Inzidenz steigt jetzt wieder an

Die Verzerrung wegen fehlender Daten über Ostern wird langsam beseitigt. Ärzte vermuten auch im Landkreis Meißen eine doppelt so hohe Corona-Dunkelziffer.

Von Ulf Mallek
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Ein Abstrich für einen PCR-Test. Doch immer weniger Patienten lassen sich ihr positives Schnelltest-Ergebnis durch einen PCR-Test bestätigen. Doch nur der zählt für die Statistik. Die Inzidenz im Landkreis Meißen steigt wieder an.
Ein Abstrich für einen PCR-Test. Doch immer weniger Patienten lassen sich ihr positives Schnelltest-Ergebnis durch einen PCR-Test bestätigen. Doch nur der zählt für die Statistik. Die Inzidenz im Landkreis Meißen steigt wieder an. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

Meißen. Das war schon früher erwartet worden. Jetzt kommt ein kleiner Rückschlag bei der Corona-Inzidenz nach den Verzerrungen wegen fehlender Daten über Ostern. Es geht zur Abwechslung wieder mal aufwärts. Das Robert-Koch-Institut meldet am Donnerstag einen Sieben-Tage-Inzidenzwert für den Landkreis Meißen von 493,0 (Vortag: 413,5). 629 neue Covid-Fälle wurden registriert. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der registrierten Fälle seit Beginn der Pandemie im Landkreis Meißen auf 89.240. Neue Todesfälle sind am Donnerstag nicht gemeldet worden. Damit bleibt die Zahl der an Corona Verstorbenen bei 949. Mit der Inzidenz von knapp 500 pendelt sich der Landkreis Meißen im sächsischen Mittelfeld ein. Vorn liegt Leipzig (732,6) und hinten der Erzgebirgskreis (270,2).

Ärzte melden an den vom RKI übermittelten Daten Zweifel an. Die Fallzahlen seien viel höher. Ärzte rechnen mit etwa doppelt soviel, sagt der Vorsitzende des Bundesverbandes des Öffentlichen Gesundheitsdienstes Johannes Nießen dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Nicht alle Personen, die per Schnelltest positiv getestet seien, ließen noch einen PCR-Test machen. Doch nur der zählt für die Statistik des RKI. Zudem wird ein lockerer Umgang mit Corona beobachtet. Nicht alle mit Erkältungssymptomen lassen sich testen, Geimpfte testen sich kaum noch und 3G gilt nur noch in wenigen Bereichen.

Lage in Krankenhäusern unübersichtlich

Hausärzte-Chef Ulrich Weigeldt kritisiert den Daten-Blindflug ebenfalls. Die unvollständigen Meldungen an den Feiertagen seien allerdings nur ein Problem. Schlimmer sei es, „dass auch die gemeldete Zahl der Hospitalisierungen nicht wirklich aussagekräftig ist“. Schließlich sei nicht bekannt, wie viele der Patienten wegen ihrer Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert würden und bei wie vielen es ein Nebenbefund sei. Weigeldt plädiert für breit angelegte Studien, die Erkenntnisse über die Grundimmunisierung der Bevölkerung liefern könnten.