Meißen
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Das Weinfest teilt sich auf

Das Gesundheitsamt hat dem Hygienekonzept der Organisatoren zugestimmt.

Von Harald Daßler
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Das Weinfest – hier ein Archivbild aus dem Jahr 2019 – hat einen festen Platz im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt Meißen.
Das Weinfest – hier ein Archivbild aus dem Jahr 2019 – hat einen festen Platz im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt Meißen. © Anne Hübschmann

Meißen. „Wir werden in diesem Jahr ein Weinfest in Meißen feiern“. Mit diesen Worten liefert der Chef des Meißner Gewerbevereins Uwe Reichel jetzt eine öffentliche Antwort auf zahlreiche Anfragen nicht nur von Händlern und Gewerbetreibenden. Angesichts der Pandemielage war lange unklar, ob das Weinfest in diesem Jahr stattfindet. Dass diese klaren Worte bislang auf sich warten ließen, hängt damit zusammen, dass es erst seit wenigen Tagen ein vom Gesundheitsamt abgesegnetes Hygienekonzept für das Meißner Weinfest gibt.

Das Weinfest, das wegen der Bundestagswahl ohnehin vom traditionellen Platz im jährlichen Veranstaltungskalender vom letzten September-Wochenende auf den 1. bis 3. Oktober verlegt wurde, wird demnach nicht als Großveranstaltung stattfinden. Wie im vorigen Jahr muss der Festumzug ausfallen.

Stattdessen wird es aufgeteilt: Wie Inseln werden mehrere Veranstaltungsorte im Stadtgebiet einladen. Diese Inseln sind so dimensioniert, dass sich dort nicht mehr als 1.000 Menschen begegnen können – und demnach eine Kontaktverfolgung nicht vorgeschrieben ist, wie Uwe Reichel am Dienstagabend während der Jahreshauptversammlung des Gewerbevereins erläuterte.

3 G-Regel entfällt

Damit wird nicht nur das Weinfest überhaupt möglich – die Veranstalter können auch darauf verzichten, das Weinfestgelände abzusperren und die Besucher über Zugänge einzeln einzulassen. Damit entfällt auch die 3 G-Regel, wonach jeder Festbesucher nachweisen muss, dass er getestet, geimpft oder von einer Covid-Erkrankung genesen ist, wie Meißens Wirtschaftsförderer Martin Schuster erklärt.

Nachdem die Grundsatzentscheidung gefallen ist, das Weinfest in diesem Jahr zu feiern, kümmert er sich nun gemeinsam mit dem Gewerbeverein um die Organisation. Der Heinrichsplatz, Teile des Theaterplatzes, der Hof der Roten Schule, der Kleinmarkt, das Tuchmachertor, der Rossmarkt, der Domplatz, der Fummelplatz vor dem Café Zieger oder das Gelände der früheren Rollschuhbahn kommen als „Inseln“ infrage. Hier werden sich die Winzer präsentieren und zum Verweilen bei einem Glas Wein und Musik einladen. Außerdem bereiten einige Winzer – zum Beispiel im Roten Gut – eigene Veranstaltungen vor.

„Sämtliche Hotels und Beherbergungsbetriebe der Stadt sind seit Monaten ausgebucht, viele haben die Hoffnung nicht aufgegeben, und wir sind froh, dass wir mit Unterstützung des Gewerbevereins den Meißnerinnen und Meißnern und ihren Gästen ein schönes Festwochenende bereiten können“, sagt Martin Schuster. Gemeinsam mit dem Gewerbeverein stellt er jetzt die Programme für die einzelnen Inseln auf die Beine. Dabei muss geplant werden, dass sich Abstände einhalten lassen und die Maskenpflicht während des Weinwochenendes nicht zwingend gilt. Demzufolge rücken auch die einzelnen Buden, Stände und „fliegenden Händler“ mit ihren Angeboten auf den Verbindungsstraßen zwischen den einzelnen Veranstaltungsinseln weiter auseinander.

Außengastronomie auf dem Markt

Der Markt wird nicht bespielt, weil sich hier die Zahl der Besucher nicht auf höchstens 1.000 begrenzen lässt. Das hat aber den Vorteil, dass die hier ansässigen Gastronomen ihre Freisitze am Weinwochenende nicht wegräumen müssen und hier während des gesamten Weinwochenendes ihre Außengastronomie anbieten können. So bleibt der Markt auch ohne Veranstaltungen auf der großen Bühne vor dem Rathaus als Drehkreuz zwischen den einzelnen Veranstaltungsinseln erhalten.

Zu den Inseln gehört das Festgelände an der Elbe: 20 Schausteller – darunter sieben große Fahrgeschäfte und erstmals ein Überschlag – laden zum beliebten Jahrmarkt ein. Auch in diesem Jahr übernimmt Peter Vennedey die Organisation. Unmittelbar vor der Eröffnung des Weinfestes bieten sie am Freitagnachmittag Kindergärten und der Jugendfeuerwehr der Stadt ihre Fahrgeschäfte für eine Stunde zur kostenlosen Nutzung an, wie am Dienstagabend während der Mitgliederversammlung im Gewerbeverein bekannt gegeben wurde.

Eine Übersicht über alle Veranstaltungsorte und teilnehmenden Winzer wird jetzt erarbeitet. Sobald der Flyer vorliegt, soll er an alle Haushalte in Meißen verteilt, in Hotels ausgelegt und auf der Website der Stadt veröffentlicht werden, kündigt Martin Schuster an. Die Verkehrsgesellschaft Meißen wird den Takt der Busse verdichten, damit die Gäste an allen Festtagen unkompliziert zwischen den Veranstaltungsorten pendeln können. Und damit wird das Weindorf auf der früheren Rollschuhbahn an der Dresdner Straße von der Altstadt aus besser zu erreichen sein. Über die Sonderfahrpläne wird die VGM im Internet informieren.

Bleibt nur zu hoffen, dass das Wetter mitspielt!