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Vergesst die Demenzpatienten nicht

Corona hat feste Routinen zerstört und demente Menschen hart getroffen. Masken empfinden sie teils als persönliche Beleidigung. Ein Besuch in der Demenz-WG in Weinböhla.

Von Marvin Graewert
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Vor vier Jahren haben sich Gundula Rudolf und Erika Eckert haben sich in der Demenz-WG in Weinböhla kennengelernt.
Vor vier Jahren haben sich Gundula Rudolf und Erika Eckert haben sich in der Demenz-WG in Weinböhla kennengelernt. © Claudia Hübschmann

Gundula Rudolf hält kurz inne und fixiert ihre Pflegerin eindringlich: „Bei Ihnen denke ich immer, dass ich Sie von früher kenne“, entfährt es der 84-Jährigen. „Ich weiß nicht, wie das kommt: Jedes Mal denke ich das.“ Dass sie von ihr schon jahrelang gepflegt wird, vergisst sie immer wieder. Vor vier Jahren ist Gundula Rudolf von einem Haus am See in Mecklenburg-Vorpommern in die Demenz-WG mit Teich nach Weinböhla gezogen. Seitdem ist ‚früher‘ zu einem dehnbaren Begriff geworden; überzogen von einem grauen Schleier. Wie etwa 1,6 Millionen andere Deutsche auch, lebt Gundula Rudolf mit einer Demenzerkrankung.

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