Wer sich zuerst bewegt, der hat verloren. So in etwa lässt sich das Drama beschreiben, das gegenwärtig in Meißen aufgeführt wird. In der Hauptrolle: Das Kornhaus auf dem Meißner Burgberg, das zwar zu dem Burgensemble gehört, lange Jahre aber als Wohnhaus genutzt wurde und damit der städtischen Firma SEEG zugeordnet war. 2008 entledigte sich die Stadt ihrer Verantwortung durch den Verkauf an eine italienisch-österreichische Investorengruppe. Vermutlich hätte schon damals eine ernsthafte Internetrecherche ausgereicht, um zu erkennen, dass die finanzielle Ausstattung der Gruppe nicht ausreichen wird, das Haus aus dem 15. Jahrhundert in das versprochene Luxushotel zu verwandeln. Kurzum, die Kommune war Spekulanten aufgesessen. Damit ist Meißen sicher kein Einzelfall. Einzigartig ist allerdings, wie man in den zurückliegenden knapp 15 Jahren das Problem auszusitzen versucht.
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