Meißen
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Einsatzrekord-Jahr für DRK Meißen

Die Ehrenamtlichen wurden 2021 zu über 160 Einsätzen alarmiert. Die größte Herausforderung bleibt: Die Fahrzeughalle platzt aus allen Nähten.

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Vom normalen Krankenwagen über einen geländefähigen Rettungswagen: Das DRK Meißen verfügt mittlerweile über 24 Fahrzeuge.
Vom normalen Krankenwagen über einen geländefähigen Rettungswagen: Das DRK Meißen verfügt mittlerweile über 24 Fahrzeuge. © Claudia Hübschmann

Meißen. Ob auf Volksfesten, Sportveranstaltungen oder bei Unwettern. Mit 163 Einsätzen im vergangenen Jahr forderte nicht nur die Pandemie den Katastrophenschutz. Allein durch die Regionalleitstelle in Dresden wurde der Kreisverband Meißen zu 46 Einsätzen unterstützend alarmiert. "Das war eine große Herausforderung für unsere rund 70 Einsatzkräfte", berichtete Kreisgeschäftsführer Christoph Ruppert. Gleich zu Beginn des Jahres mussten mehr als 240 Personen, welche im starken Schneetreiben im Februar auf der Autobahn über Stunden hinweg eingeschlossen waren, versorgt werden.

Im April sorgten die Katastrophenhelfer beim Großbrand in Gröbern für die Sicherheit der Feuerwehrkräfte. Und auch auf der Elbe waren sie gefragt: Als ein Schwimmer bei Nieschütz vermeintlich in Not geriet, wurde das DRK gemeinsam mit der Feuerwehr alarmiert. Beim dramatischen Hochwasser in Westdeutschland reichte die Hilfe aus Meißen bis nach Rheinland-Pfalz. "Nach Hilfeersuchen des Landes entsendete auch der Freistaat Sachsen seine Katastrophenschutzeinheiten in das Krisengebiet", so Ruppert. "Wir waren gemeinsam mit dem DRK aus Radebeul, der Johanniter-Unfall-Hilfe aus Glaubitz und einigen Feuerwehren des Landkreises für zwei Tage rund um Ahrweiler im Einsatz."

Vom Abendessen zum Einsatzort

Die übrigen Einsätze beschränkten sich vor allem auf das alltägliche Geschäft: Wenn alle Rettungswagen im Landkreis Meißen im Einsatz oder dessen Kapazitäten ausgeschöpft waren, wurde die ehrenamtliche Reserve alarmiert – rund um die Uhr. Für die Ehrenamtler bedeutet das, die Arbeitsstelle oder das familiäre Abendessen unverzüglich zu verlassen und sich zu ihrem Katastrophenschutz-Stützpunkt zu begeben. Dann werden die normalen Aufgaben des Rettungsdienstes übernommen.

Zudem waren sie bei 94 Hausnotruf-Einsätzen tätig. Bei 23 Probenahmen in Altenpflegeeinrichtungen wurde das Landratsamt Meißen unterstützt. Für all diese Aufgaben steht ein umfangreicher Fuhrpark mit der nötigen Technik bereit: Von normalen Krankenwagen über einen geländefähigen Rettungswagen bis hin zu großen Gerätewagen zur Trinkwasserversorgung, Führungsfahrzeugen und Einsatzbooten, verfügen die ehrenamtlichen Retter über mittlerweile 24 Fahrzeuge bzw. Anhänger: "Allmählich platzen wir vor allem mit unserer Technik und der Unterbringung unserer Helfer aus allen Nähten. Im Jahr 2022 intensivieren wir daher nochmals unsere Suche nach einer neuen Unterkunft", erläutert Ruppert zu den Vorhaben im neuen Jahr. Gespräche mit Grundstückseigentümern und der Stadt Meißen lassen einen festen Standort und damit ein großes Ziel schon greifbar erscheinen.

163 Einsätze im Jahr und ein riesiger Fuhrpark, das alles ehrenamtlich und rund um die Uhr – eine Herausforderung, die auf breiten Schultern verteilt sein sollte. Interessierte sind daher jederzeit gern beim DRK Kreisverband Meißen e. V. gesehen und werden herzlich empfangen. (SZ/mgr)