Meißen
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Fast alle Störche sind schon da

Alle Horste im Altkreis Meißen sind wieder belegt, teilweise wurden schon Eier gelegt. Es könnte aber ein Problem geben.

Von Jürgen Müller
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Die Zehrener Störchin hat im Schneegestöber die ersten Eier gelegt.
Die Zehrener Störchin hat im Schneegestöber die ersten Eier gelegt. © Jürgen Biller

Zehren. Wenigstens den Weißstörchen konnte Corona im vergangenen Jahr nichts anhaben. 2020 wurde im Altkreis Meißen ein Rekordjahr. Auf den Horsten in Zehren, Niederlommatzsch, Meißen-Zaschendorf, Lommatzsch und Nossen schlüpften insgesamt 17 Storchenküken. Wie Jürgen Biller, Weißstorchbeauftragter für den Altkreis Meißen, sagte, haben alle überlebt und die Reise in den Süden angetreten.

Inzwischen sind alle Horste schon wieder besetzt, wenn auch etwas später als in den vergangenen Jahren. "Durch schlechtes Wetter in der Türkei und Ägypten sind sie zeitweise nicht weitergeflogen", sagt der Zehrener. Bei ihm, auf dem benachbarten Schornstein der ehemaligen Schiffsfabrik, ist in 22 Metern Höhe am 1. April die Störchin wieder eingetroffen. Am Ostersonntag gesellte sich dann ein Storch dazu. "Es ist aber nicht der gleiche wie im vorigen Jahr. Er ist beringt, daher konnte ich sehen, dass er drei Jahre alt ist und 2018 in Strehla beringt wurde", sagt Jürgen Biller. Das Paar kam schnell zur Sache. Am Sonntag wurde das erste Ei gelegt, am Montag das zweite. Es werden wohl noch weitere folgen.

Revierkämpfe könnten drohen

Problematisch könnte es werden, wenn doch noch der alteingesessene Storch auftaucht. Dann könnte es zu Revierkämpfen und Kämpfen um das Weibchen kommen. Im schlimmsten Fall könnten Eier aus dem Nest geworfen werden.

Auch in Niederlommatzsch ist am Montag ein Storchenpaar gelandet. Allerdings ist auch hier der "alte" Storch nicht da, sondern ein neuer. Auch er ist beringt. Und auch hier drohen Revierkämpfe. Das Nest war schon einmal am 18. März belegt, diese Störche sind aber weitergezogen.

Auch in Nossen ist seit dem Wochenende der Horst wieder mit einem Paar belegt, ebenso in Lommatzsch. Erst ein Storch ist in Zaschendorf eingetroffen.

Niedrige Temperaturen kein Problem

Die niedrigen Temperaturen und die zeitweisen Schneefälle seien jetzt in der Zeit des Eierlegens kein Problem. "Aber in vier Wochen, wenn die Küken schlüpfen, sollte es schon warm sein", sagt Jürgen Biller. Er kann "seine" Störche täglich beobachten, denn auf den Horst ist eine Videokamera gerichtet.

Ob es wieder ein sehr gutes Storchenjahr wird, kann noch nicht gesagt werden. 2019 jedenfalls wurden insgesamt zwölf Jungstörche großgezogen, jeweils drei in Lommatzsch und Nossen und je zwei in Zehren, Niederlommatzsch und Zaschendorf.