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Camping statt Capri

Im Waldbad Oberau gab es im Vorjahr ein Viertel weniger Badegäste. An anderer Stelle ist ein ebensolcher Zuwachs zu verzeichnen.

Von Jürgen Müller
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Alexander Rajek (rechts)und Enrico Schmidt schaffen Platz für neue Camper. Noch ist der Campingplatz im Waldbad Oberau aber geschlossen.
Alexander Rajek (rechts)und Enrico Schmidt schaffen Platz für neue Camper. Noch ist der Campingplatz im Waldbad Oberau aber geschlossen. © Claudia Hübschmann

Niederau. Corona hat es möglich gemacht: Urlaub im eigenen Land ist wieder groß in Mode. Camping statt Capri ist angesagt. Vermieter von Wohnmobilen und Campingplätzen konnten sich über beträchtliche Zuwächse im Corona-Jahr 2020 freuen. Dazu gehört auch das Waldbad Oberau mit seinem großen Campingplatz. "Wir zählen im vergangenen Jahr 1.585 Campinggäste, das war ein Anstieg von 27 Prozent gegenüber 2019 ", sagt Objektleiter Alexander Rajek. 4.111 Übernachtungen wurden gezählt, ein Fünftel mehr als noch im Jahr zuvor.

Die Nachfrage nach Campingplätzen sei nach wie vor enorm. Allerdings kann sie derzeit noch nicht befriedigt werden. Zwar öffnet der Campingplatz im Oberauer Waldbad normalerweise zu Ostern, nicht aber in diesem Jahr. "Wir halten uns an die bestehenden Corona-Maßnahmen. Und das bedeutet, dass der Platz noch mindestens bis zum 18. April geschlossen bleibt", so der Waldbad-Chef. Er hofft, dass der Campingplatz wie schon im vergangenen Jahr ab Himmelfahrt uneingeschränkt geöffnet werden kann.

Zwar ist der Campingplatz noch geschlossen, aber alle Anwohner wie Dauercamper und Bungalowbesitzer können zu ihrem Eigentum und nach dem Rechten schauen. Übernachten können und dürfen sie aber noch nicht. Das Wasser ist noch nicht angestellt, die Toiletten und Duschanlagen bleiben vorerst geschlossen.

Kein Gewinner der Krise

Wo Licht ist, ist auch Schatten. Die Zahl der Badegäste sank im Vorjahr deutlich 12.322. Das sind 20 Prozent weniger als 2019. Finanzielle Verluste gab es aber auch durch abgesagte Jugendweihen, Geburtstagsfeiern in den Mieträumlichkeiten und gestrichene Kinder- und Jugendzeltlager. Als Gewinner der Corona-Krise möchte Alexander Rajek das Waldbad deshalb nicht sehen.

Gut vorbereitet für die Gäste ist das Waldbad. Zahlreiche Arbeiten wurden über den Winter erledigt. So wurden Schachtarbeiten für neue Elektroleitungen gemacht, Pflanzen auf der Liegewiese angepflanzt, Spielgeräte repariert und vier neue Dauercampingplätze angelegt. Knapp 25.000 Euro wurden in eine neue Elektroinstallation investiert. Seit Dezember wurden rund 500 Meter Hauptelektrokabel im Erdreich verlegt. Derzeit werden Schaltschränke und Sicherungskästen installiert.

"Leider mussten wir auch 16 Bäume fällen. Zwei davon wiesen starke Sturmschäden auf, die anderen waren Kiefern, die durch die Hitze und Trockenheit so stark geschädigt wurden, dass sie nicht mehr zu retten waren", sagt Alexander Rajek.

Badeteich ist gut gefüllt

Ein anderes Problem gibt es in diesem Jahr im Waldbad bisher nicht. Der Schnee und die Niederschläge haben dazu geführt, dass der Badesee bereits seit Ende Februar randvoll ist, so der Objektleiter. Im Frühjahr 2020 mussten 5.000 Kubikmeter, also fünf Millionen Liter, Frischwasser in den Badesee geleitet werden. Im Sommer kam noch einmal die gleiche Menge dazu.

Nicht nur die Stammgäste sitzen in den Startlöchern. "Viele rufen Woche für Woche an und erkundigen sich nach einem Starttermin", sagt Alexander Rajek. Aber einen verbindlichen Termin kann der derzeit nicht nennen. Und bleibt dennoch Optimist: "Die gesamte Belegschaft ist positiv eingestellt."

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