Meißen
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Tierischer Nachwuchs in der Hebelei

Tierparkchef Sven Näther hat über die Osterfeiertage viel vor und hofft auf zahlreiche Besucher. Er will auch der Ukraine helfen.

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Wenige Tage alte Küken der vom Aussterben bedrohten Hühnerrassen der Rassen Sachsenhuhn, Deutschen Lachshuhn und bronzefarbenes geflecktes federfüßiges Zwerghuhn sind im Elbetierpark Hebelei zu sehen.
Wenige Tage alte Küken der vom Aussterben bedrohten Hühnerrassen der Rassen Sachsenhuhn, Deutschen Lachshuhn und bronzefarbenes geflecktes federfüßiges Zwerghuhn sind im Elbetierpark Hebelei zu sehen. © privat

Diera-Zehren. Dass es schwierig, beinahe unmöglich ist, einen Tierpark auf dem Land privat wirtschaftlich zu betreiben, das weiß nicht nur Sven Näther schon lange. Seit Jahren kämpft sich der Tierparkchef von Monat zu Monat durch. Nur durch viele private Spenden kann er den Betrieb und die Versorgung seiner Tiere aufrechterhalten.

Und dennoch: Trotz seiner schwierigen Situation denkt er immer noch an andere, denen es noch schlechter geht. "Ostern ist auch das Fest des Friedens. Da dieser derzeit auf unserem Kontinent nicht gegeben ist, werden wir zu Ostern nicht tatenlos sein und das komplette Osterfest Tierfutter zu einem Preis von 1,50 Euro verkaufen. 1 Euro pro Futtertüte wird an vom Krieg betroffene Tiergärten in der Ukraine im Rahmen der Hilfsaktion der Berliner Zoologischen Gärten gehen", verspricht er. Und hofft auf viele Besucher, die sich an der Aktion beteiligen werden. Über die Osterfeiertage hat er ein großes Programm im Tierpark, vor allem für Kinder geplant.

Hat gerade im Elbepark Hebelei das Licht der Welt erblickt: ein aus Norddeutschland stammendes Heidschnuckenschaflamm.
Hat gerade im Elbepark Hebelei das Licht der Welt erblickt: ein aus Norddeutschland stammendes Heidschnuckenschaflamm. © privat

Nachwuchs bei Sachsenhuhn und Zackelschaf

Diese und ihre Eltern und Großeltern können wieder jede Menge Tiernachwuchs beobachten. In dem Tierpark, der sich auf die Aufzucht und Haltung seltener und vom Aussterben bedrohter Rassen spezialisiert hat, haben zahlreiche Tierkinder das Licht der Welt erblickt. So sind pünktlich zum Osterfest auch die ersten vom Aussterben bedrohten Haushuhnküken der Rassen Sachsenhuhn, Deutsches Lachshuhn und Vorwerkhuhn geschlüpft.

Sachsenhühner werden neben anderen typischen sächsischen Haustierrassen wie Meißner Widdern und Sachsenenten seit 13 Jahren im Elbetierpark Hebelei gehalten und gezüchtet.

Aber auch die beinahe im Zweiten Weltkrieg durch den in Hamburg tobenden Bombenhagel ausgerottete Hamburger Hühnerrasse Vorwerkhuhn wird seit dieser Zeit gehalten und gezüchtet. Außerdem gibt es dreifachen Nachwuchs bei einer weiteren norddeutschen seltenen Haustierrasse, den Heidschnucken, und den aus Ungarn stammenden Zackelschafen.

Wer an den Feiertagen seinen Osterspaziergang in den Tierpark legen will, der kann an allen Osterfeiertagen jeweils um 11, 14 und 16 Uhr eine Tierfütterung erleben mit dem Thema "Hebel-Ei – Vom Ei zum Huhn...." Diese kann auch als Sachkundeführung für Schulen gebucht werden kann. Dort erfahren die Besucher beispielsweise Interessantes über Ostereier und falsche Hasen.

Seltener Vogel zu beobachten

Außerdem wird der Vogel des Jahres 2022 – der Wiedehopf – vorgestellt. "Der Wiedehopf ist einer der auffälligsten heimischen Vögel – mit seinem orangeroten Gefieder und seiner markanten Federhaube wurde der Wiedehopf auch wegen seiner spektakulären Erscheinung gewählt", sagt der Tierpark-Betreiber. Der Wiedehopf kommt nur in einigen Regionen Deutschlands vor, wie zum Beispiel dem Kaiserstuhl in Baden-Württemberg, in Rheinhessen oder den Bergbaufolgelandschaften der Lausitz in Brandenburg und eben im Elbtal Sachsens. "In der Hebelei-Elbeschlaufe, im Ort und Umgebung ist es jedoch tatsächlich möglich, mit etwas Glück die exotisch aussehenden Vögel zu beobachten, da hier das milde Weinanbauklima für den wärmeliebenden Vogel besonders geeignet ist", so Sven Näther. Der Wiedehopf lebt von größeren Insekten und ihren Larven. Als Zugvogel verbringt er den Winter in Afrika.

Jeden Tag Ostereiersuche

Von Karfreitag bis Ostermontag gibt es wieder Ostereiersuche in der Hebelei. Das ganze Osterfest wird es eine Hüpfburg geben, und der Nossener Schausteller Karl-Heinz-Krönert ist mit seinem Kinderkarussell und Zuckerwattebude zu Gast. "Außerdem kann man am Lagerfeuer Knüppelkuchen backen, und es werden über alle vier Osterfeiertage ganztägig Ostereier vom Osterhasen für die kleinen Gäste versteckt", verspricht der Betreiber. Besonderer Höhepunkt werde das Kinderprogramm am Ostersonntag mit dem Zauberer Thomas Born um 15 Uhr sein. (SZ/jm)

Der Elbetierpark Hebelei ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Zugangsbeschränkungen wegen Corona gibt es keine mehr.