Meißen
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Meißen: Gebrannt und gesponnen

Nach zweijähriger Zwangspause lädt an diesem Wochenende wieder der Töpfermarkt nach Meißen.

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Vielfalt in Gestalt, Farbe und Form: Beim Meißner Töpfermarkt präsentieren am Wochenenden 50 Keramiker und Kunsthandwerker ihre Werke.
Vielfalt in Gestalt, Farbe und Form: Beim Meißner Töpfermarkt präsentieren am Wochenenden 50 Keramiker und Kunsthandwerker ihre Werke. ©  Claudia Hübschmann (Archiv)

Meißen. Er gilt als einer der größten und schönsten seiner Art in Sachsen – der Meißner Töpfermarkt. Seit seiner Premiere im Jahr 1992 zieht er nicht nur viele Besucher in die Stadt, sondern gilt auch unter Keramikern, Töpfern und Kunsthandwerkern als wichtiger Termin. Gern kommen sie nach Meißen, um sich sowie ihre kunsthandwerklichen Produkte und Werkstätten zu präsentieren.

Nachdem der Meißner Töpfermarkt in den vergangenen beiden Jahren pandemiebedingt aus dem Veranstaltungskalender des ausrichtenden Gewerbevereins gestrichen werden musste, gibt es an diesem Wochenende nun seine 29. Auflage. Auf dem Markt, am Heinrichsplatz sowie auf der Elbstraße bis zum Brückenkopf bauen sie ihre Stände auf und laden am Sonnabend und Sonntag, jeweils in der Zeit von 10 bis 18 Uhr, zum Schauen, Entdecken und Kaufen ein.

Etwa 50 Aussteller werden an diesem Wochenende in Meißen erwartet, wie der Vorsitzende des Gewerbevereins Uwe Reichel informiert. Am 14. und 15. Mai zeigen sie, was sie in ihren Werkstätten aus Rohstoffen wie Lehm oder Ton zu fertigen imstande sind. Ihre handgefertigten Produkte zeichnen sich durch Formenvielfalt, aber auch ausgefallene Techniken, Farben und Glasuren aus.

Ob Bürgeler Keramik oder Dekore der Bunzlauer Art, die heute vor allem von den Lausitzer Töpfern gepflegt werden – beim Meißner Töpfermarkt werden kunsthandwerkliche Erzeugnisse aus eigener Herstellung angeboten. Die Organisatoren des Meißner Töpfermarktes legen großen Wert darauf, dass die Offerten an den einzelnen Ständen in Handarbeit entstanden sind und sich von industriell gefertigter Massenware unterscheiden. Auch darin liegen der Ruf und die Anziehungskraft des Meißner Töpfermarktes begründet.

Zu dem, was die Keramikkunst-Aussteller präsentieren, gehören Gefäße wie Schalen oder Vasen ebenso wie Skulpturen und Unikate, die das Können dieses Handwerks widerspiegeln. Die Offerten beim Meißner Töpfermarkt zeigen Keramik in ganz unterschiedlichen Formen, Designs, Farben und Herstellungsverfahren, die sich von klassisch bis modern einordnen lassen. Mit von der Partie sein werden auch Kunsthandwerker, die Druckgrafiken und Holzkunst anbieten, kündigt der Chef des Gewerbevereins an.

Eine der ältesten Tätigkeiten

Am Sonntag, 15. Mai, geben sich die „Handspinnenden Weiber“ wieder ein Stelldichein in der Altstadt. Seit 2002 kommen die Frauen zum Töpfermarkt nach Meißen, um das Spinnen als eine der ältesten handwerklichen Tätigkeiten zu präsentieren. Mit ihrer öffentlichen Pflege dieses Handwerks haben sie auch eine eigene Tradition auf dem Meißner Töpfermarkt begründet und geprägt.

Von 14 bis 18 Uhr lassen sich die Frauen in der Rabener Passage über die Schultern schauen. Hier zeigen sie, wie an einem Spinnrad aus großen Bällen gewaschener und gekämmter Wolle feine Fäden entstehen. Die etwa 20 Frauen, die am Sonntag in Meißen erwartet werden, zeigen nicht nur den Vorgang des Spinnens als solchen. Sie werden auch gemeinsam singen und so Einblicke in den Alltag und Brauchtum der Menschen in vergangenen Zeiten vermitteln.