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Niederau: Gedenken im Friedwald

Im Niederauer Ortsteil Oberau besteht seit fünf Jahren die Möglichkeit, die letzte Ruhe unter einem Baum zu finden.

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Zum gemeinsamen Erinnern und Gedenken an die Verstorbenen wird am Sonntag in den Friedwald Oberau eingeladen.
Zum gemeinsamen Erinnern und Gedenken an die Verstorbenen wird am Sonntag in den Friedwald Oberau eingeladen. © Friedwald

Oberau. Zum gemeinsamen Erinnern und Gedenken an die Verstorbenen wird am Sonntag, dem 18. September, um 14 Uhr in den Friedwald Oberau eingeladen. Die Gedenkstunde in freier Natur wird von Rednerin Janett Hanspach geleitet. Für die musikalische Untermalung sorgt Sabine Zschuppe am Saxofon. Eingeladen sind alle, die sich dem Friedwald verbunden fühlen. Die Gedenkstunde findet am Andachtsplatz statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Dies teilt die Friedwald GmbH mit.

Den Friedwald im Niederauer Ortsteil Oberau gibt es seit 2017. Damals 278 Bäume wurden auf dem 77 Hektar großen Waldstück in der Nähe des Waldbades als Grabstellen ausgewiesen. Um jeden Baum sind bis zu zehn Urnenbeisetzungen möglich, sodass es zu Anfang insgesamt 2.780 Bestattungsplätze gab. "Zu Beginn waren Beisetzungsbäume nur auf einer Fläche von eineinhalb Hektar ausgewählt. Inzwischen werden fünf Hektar genutzt, darauf stehen 722 Bäume zur Verfügung. Auf den derzeit genutzten fünf Hektar sind rund 4.570 Plätze frei und 2.575 Plätze verkauft", so Franziska Bittel, verantwortlich für Öffentlichkeitsarbeit bei der Friedwald GmbH in Griesbach, auf Nachfrage der SZ.

Oberau ist die zweite Möglichkeit im Raum Meißen, die letzte Ruhe unter einem Baum zu finden. Einen weiteren Bestattungswald "Naturruhe Friedewald" gibt es in Coswig.

Bundesweit 79 Standorte

Die Friedwald GmbH hat mit der Naturbestattung eine Veränderung in der Bestattungskultur angestoßen. 2001 wurde mit dem Friedwald Reinhardswald bei Kassel der erste Bestattungswald als Alternative zum herkömmlichen Friedhof in Deutschland eröffnet.

Seitdem ermöglicht Friedwald in Kooperation mit Ländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen Baumbestattungen in gesondert ausgewiesenen Bestattungswäldern. Inzwischen gibt es bundesweit 79 Friedwald-Standorte, jeder ist ein nach öffentlichem Recht genehmigter Friedhof im Wald.

Das Unternehmen mit Sitz im hessischen Griesheim bei Darmstadt beschäftigt rund 170 Mitarbeiter am Unternehmenssitz in der Verwaltung, Kundenbetreuung und bundesweit in der Standort- und Forstbetreuung. Zudem betreuen rund 200 Förster die Friedwald-Standorte vor Ort und begleiten Kunden bei Waldführungen, Baumauswahl und Beisetzung.

Die Marke Friedwald ist in Deutschland geschützt. Ziel ist, in schönen Waldregionen ein einheitliches und ökologisch anerkanntes Naturbestattungskonzept zu gewährleisten. (SZ/jm)