Meißen
Merken

Gegenwartskunst aus Estland in der Burgstraße 2

Kalli Kalde und Kadri Tooms zeigen ihre farbintensiven und oft experimentell entstandenen Arbeiten.

 2 Min.
Teilen
Folgen
Die Grafiken und Lithographien zweier Künstlerinnen aus Estland sind bis zum 20. November im Kunstverein Meißen zu sehen.
Die Grafiken und Lithographien zweier Künstlerinnen aus Estland sind bis zum 20. November im Kunstverein Meißen zu sehen. © Claudia Hübschmann

Meißen. Die neue Schau, die der Kunstverein Meißen in seinen Ausstellungsräumen in der Burgstraße 2 präsentiert, ist mit „Utopias an Dreamscaps“ überschrieben. Gezeigt werden Werke zweier Künstlerinnen aus Estland, die auf eindrückliche Weise die Entwicklung und Veränderung eines bewegten Landes repräsentieren – ein Land, in dem die Digitalisierung so weit fortgeschritten ist, dass dies aus deutscher Perspektive utopisch wirkt – ein Land, welches sich seiner traditionellen und multinationalen Vergangenheit bewusst ist, diese lebt und pflegt.

Zwischen diesen, mitunter als Gegensätze wahrgenommenen Ausrichtungen bewegen sich die im Kunstverein Meißen gezeigten farbintensiven und oft experimentell entstandenen grafischen Arbeiten beider Künstlerinnen. Sie zeigen eindrücklich wie Fortschritte und Traditionen ineinanderfließen, sich gegenseitig befruchten und inspirieren aber auch einander überfluten und visuell auslöschen können. Kalli Kaldes und Kadri Tooms Arbeiten haben vordergründig viele Gemeinsamkeiten: die Farbintensität, die Motivwahl, die Verwendung, Kombination und Überarbeitung vorgefundener grafischer und fotografischer Strukturen und Elemente.In den Lithographien von Kalli Kalde werden beispielsweise traditionelle estnische Strickmuster von Handschuhen mit elektrischen Schaltplänen kombiniert, womit sich Ähnlichkeiten in den für Leihen unlesbaren Strukturen erkennen lassen.

Kadri Tooms Arbeiten sind inspiriert von peripheren Landschaften. Die mit unterschiedlichen Medien entwickelten Grafiken der Künstlerin entfalten utopische und kryptische Landschaftsansichten. Ganz ähnlich und doch im Ergebnis vollkommen anders entstehen ihre Bilder aus einer Kombination verschiedener Karten unterschiedlicher Zeiten. In ihren Arbeiten überlagern sich Linien und Strukturen aus der Geologie, von historischen Kulturkarten oder von Google-Maps-Satellitenansichten.

Die neue Ausstellung im Kunstverein ist bis zum 20. November zu sehen. (SZ)