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"Der neue Bürgermeister wird in große Fußstapfen treten"

Niederau hat wieder ein Gemeindeoberhaupt. Thomas Claus trat am Freitag seinen Dienst als Amtsverweser an. Dabei soll es nicht bleiben.

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Thomas Claus ist seit 1. April Amtsverweser der Gemeinde Niederau. Bereits 2017 kandidiert er als Bürgermeister, will erneut antreten.
Thomas Claus ist seit 1. April Amtsverweser der Gemeinde Niederau. Bereits 2017 kandidiert er als Bürgermeister, will erneut antreten. © Claudia Hübschmann

Niederau. Nach dem Tod von Steffen Sang am 2. Februar dieses Jahres war der Posten des Niederauer Bürgermeisters verwaist. Jetzt gibt es mit Thomas Claus wieder ein Gemeindeoberhaupt, einen sogenannten Amtsverweser. Dieser führt die Geschäfte bis zur Wahl eines neuen Bürgermeisters. Er wurde vom Gemeinderat mit acht Stimmen gewählt, Mitbewerber Hagen Pelz erhielt fünf Stimmen. Für die Niederauer ist Thomas Claus kein Unbekannter. 2017 kandidierte der gelernte Elektroinstallateur und Versicherungskaufmann, der seit 1997 selbstständig ist, für das Bürgermeisteramt in Niederau, holte 34,6 Prozent der Stimmen.

Herr Claus, Sie wollten 2017 Bürgermeister werden, damals hat es nicht geklappt. Jetzt sitzen Sie in der ehemaligen Amtsstube von Steffen Sang. Woran denken Sie dabei?

Es ist für mich eine schwierige Situation, die mich nicht glücklich macht. Sicherlich wollte ich Bürgermeister werden, aber nicht unter diesen Umständen. Ich übernehme die Aufgaben unseres verstorbenen Bürgermeisters bis zur nächsten Wahl. Ich bin damals nicht gegen Steffen Sang angetreten, sondern für Niederau.

Sie haben einen Montagebetrieb, die Funktion des Amtsverwesers ist ein Vollzeitjob. Wie bringen Sie das unter einen Hut?

Ich habe meine Mitarbeiter, mit deren Einverständnis auf Null gefahren, und mein aktives Gewerbe ruht derzeit.

Heißt das, Sie werden bei der nächsten Bürgermeisterwahl, die wahrscheinlich im September stattfindet, wieder antreten?

Ja, das heißt es. Ich bin gekommen, um zu bleiben. Dabei ist mir klar, dass es noch weitere Bewerber geben wird. Und ich weiß auch, dass die Zeit kurz ist, um mich zu etablieren. Dennoch nehme ich diese Herausforderung an.

Und wenn Sie nicht gewählt werden?

Dann wird es schwer für mich, muss ich wieder bei Null anfangen.

Sie sehen sich also nicht als "Platzhalter"?

Nein. Sicher ist es schwer, etwas zu bewegen in dieser kurzen Zeit. Dennoch möchte ich schon meine Gedanken einbringen. Aber egal, wer gewählt wird, er wird in große Fußstapfen von Steffen Sang treten.