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"Hurra, wir leben noch"

Niederauer Karnevalisten feiern wieder. Am Wochenende gibt es am Wasserschloss ein Sommerfest. Ein Faschingsersatz ist das aber nicht.

Von Jürgen Müller
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Ehrenpräsident Wolfgang Kutzsche und der Niederauer Karnevals Club starten wieder mit einer Veranstaltung.
Ehrenpräsident Wolfgang Kutzsche und der Niederauer Karnevals Club starten wieder mit einer Veranstaltung. © SAE Sächsische Zeitung

Niederau. Nichts zu lachen gab es in den vergangenen beiden Jahren für die Karnevalisten vom Niederauer Karnevals Club (NKC). Coronabedingt konnten sie weder eine Faschingsveranstaltung noch irgendeine andere Fete durchführen. Doch jetzt starten sie durch. Am 2. und 3. Juli wird es ein Sommerfest am Oberauer Wasserschloss geben. Das teilt Ehrenpräsident Wolfgang Kutzsche mit.

Eine ähnliche Veranstaltung gab es vor Jahren schon einmal, damals hieß sie Schlossspektakel. Seit einigen Jahren wird dieses auch, aber nicht nur wegen Corona, nicht mehr durchgeführt. "Die Veranstaltung wurde zu groß für unseren kleinen Verein. Wir haben unser jetziges Fest deshalb Sommerfest genannt, damit die Erwartungen nicht so groß sind. Vor allem kommt es uns darauf an, zu zeigen, dass es den Verein noch gibt, und dass er aktiv ist", sagt der Niederauer. Motto nach Corona: "Hurra, wir leben noch".

Bewegung bei den Mitgliedern

Corona hat dem Verein nichts anhaben können, zumindest was die Mitgliederzahl anbetrifft. "Es hat zwar Bewegung gegeben, einige Mitglieder sind ausgetreten, es kamen aber auch einige neue und vor allem jüngere hinzu", so Kutzsche. Insgesamt gibt es derzeit, einschließlich der beiden Funkengarden, rund 50 aktive Mitglieder. Nicht eingerechnet ist darin die kleine Funkengarde, die sich im Aufbau befindet und rund 20 Mädchen zählt.

Auch finanziell hat Corona dem Verein nicht so sehr geschadet wie befürchtet. "Es fehlen uns zwar die Einnahmen aus den Veranstaltungen, wir hatten aber auch weniger Ausgaben", so der Ehrenpräsident. Dennoch soll das Sommerfest genutzt werden, um ein paar Einnahmen zu generieren. Zwar ist der Eintritt frei, jedoch verkauft der Verein Speisen und Getränke.

So wird es am Sonnabend 18 Uhr ein buntes Programm mit anschließendem Tanz geben. "Das Programm wird zwar von den NKC-Mitgliedern gezeigt, ist jedoch keine Karnevalsveranstaltung, da ja bekanntlich Fasching nur vom 11. November bis Aschermittwoch durchgeführt werden darf", so Wolfgang Kutzsche.

Es sollen aber Stücke vorgeführt werden, die eigentlich für die Faschingsveranstaltung im vergangenen November eingeplant waren und auch eingeübt wurden. Das Tanzbein darf anschließend zu den Rhythmen von DJ Hannes aus Radeburg geschwungen werden.

Für den Sonntag haben die Karnevalisten ab 10 Uhr auch die Vereine aus den Niederauer Ortsteilen eingeladen. "Es freut uns, dass sie zahlreich zugesagt haben. So wird Kaffee und Kuchen angeboten, Zuckerwatte gedreht und vom Grill gibt es Leckeres. Natürlich hat auch der Getränkehänger geöffnet", sagt der Ehrenpräsident. Es gibt einen Büchermarkt, aber auch Modeartikel und Spielwaren sollen angeboten werden. Die Jugendfeuerwehr will einen „Einsatz“ zeigen und die „Ackerbrüder“ sind mit einem Teil ihrer Technik dabei.

Planen für den November

Ob es in diesem Jahr Fasching geben wird, steht derzeit in den Sternen. Die Niederauer planen jedenfalls eine Auftaktveranstaltung im November. Wo diese stattfindet, ist noch nicht klar. "Das Angebot vom Gasthof in Großdobritz besteht nach wie vor, wir könnten dort jederzeit spielen. Uns steht aber auch das Niederauer Kulturhaus offen, nachdem dort eine neue Situation eingetreten ist", sagt Wolfgang Kutzsche. Die Eigentümer wollten das Haus ursprünglich verkaufen, doch das ist inzwischen wieder vom Tisch.

Grund zum Feiern hätten die Niederauer Karnevalisten, deren Klub 1983 gegründet wurde. Sie würden in ihre 40. Saison gehen.