Quirliger kann ein Start nicht sein: Kaum begann mein Job 2002 in Meißen, schon folgte im August das erste Jahrhunderthochwasser. Ich wurde ins reißende Wasser geworfen. Bevor die Flut 2022 ihr Jubiläum feiert, möchte ich zu neuen Ufern aufbrechen und mich beruflich verändern.

Bei Ihnen, den Lesern und Partnern, darf ich mich für Ihre Aufmerksamkeit und Ihr Entgegenkommen bedanken. Was für Erfahrungen konnte ich in SZ-Artikeln mit Ihnen teilen: Spannende Momente waren darunter. Zum Beispiel die Fahrt durch das Lichtloch Halsbrücke, Hunderte Meter tief in den nach dem Starkregen 2002 sanierten Rothschönberger Stolln. Eine Lektion in Politik war für mich die Ablehnung für die Privatisierungsideen zu den Elblandkliniken. Was habe ich gelacht beim Auftritt von Missnia-Chef Andreas Krause zum politischen Aschermittwoch als eitler Fatzke Christian Kurtzke.

2015 kochten im Zuge des Flüchtlingsstroms plötzlich dumpfe Vorurteile, ja blinder Hass hoch. Das empfand ich als bedrückend. Dagegen standen schöne Momente. Wenn man etwa bei Winzer Thomas Herrlich auf dem Kapitelberg in der Sonne den Abschluss der Lese feiert, mit einem rustikalen Buffet. Ja, es gab auch Augenblicke, bei denen ich kaum die Fassung bewahren konnte: Die Suche nach einer Mädchenleiche auf einem Bauernhof im Linkselbischen gehört dazu.

Ich möchte die Zeitung weiter Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen. Sie haben mit ihr ein unabhängiges Medium an der Hand, das Ihnen lokale Informationen objektiv aus erster Hand liefert. Und freilich auch Unterhaltung. Dies halte ich für ein sehr hohes und für das Gelingen unserer Demokratie wichtiges Gut. Danke!​​