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Kein Geld für Schreberstufen

Die Verbindung bleibt weiter gesperrt. Eine Sanierung wäre zu teuer.

Von Peter Anderson
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Das Rathaus Meißen hat auf eine Bürgeranfrage zu den desolaten Schreberstufen geantwortet. Die Auskunft fällt ernüchternd aus.
Das Rathaus Meißen hat auf eine Bürgeranfrage zu den desolaten Schreberstufen geantwortet. Die Auskunft fällt ernüchternd aus. © Claudia Hübschmann

Meißen. Bereits seit mehreren Jahren dürfen die Schreberstufen zwischen Schreberstraße und Rauhental offiziell nicht genutzt werden. Das Rathaus hat sich jetzt auf eine Anfrage aus der Bürgerschaft hin zu dem Fall geäußert.

In der Vergangenheit hätten an dem Weg mehrmals Reparaturversuche stattgefunden, so Bauamtsleiter Dirk Herr. Allerdings ohne langfristigen Erfolg. Der Zustand des Bauwerks sei in der Folge als bedenklich einzustufen, eine gefahrlose Nutzung derzeit nicht möglich. Neben den Treppen sind Herrs Angaben zufolge auch Teile der Beleuchtung und Stützmauern kaputt. Das Bauamt habe die Grobkosten ermittelt, die bei einer nachhaltigen Reparatur anfallen würden. Dabei sei eine eine sechsstellige Summe herausgekommen.

"Die Stadt setzt aktuell ihre Prioritäten bei der Bildungsinfrastruktur", so der Bauamtsleiter. Die Schreberstufen lägen zudem außerhalb anerkannter Sanierungs- und Fördergebiete. Es gebe daher für eine Sanierung keine Zuschüsse. Auch mittelfristig sei die Verbindung nicht in den Haushalt eingeordnet. "Der hohe Eigenmittelbedarf spricht dagegen", sagt Dirk Herr. Es grenzten keine Grundstücke an, für welche die Treppe zwingend als Zugang genutzt werden müsste.

Kritik am Verhalten des Rathauses äußert der Vorsitzende der Fraktion Bürger für Meißen und SPD im Stadtrat, Heiko Schulze. Er verweist darauf, dass die Anwohner trotz der Absperrung den gefährlichen Weg nutzten. Die Stadt sollte prüfen, ob sie ihre Mittel zum Bau von Verkehrswegen nicht anders gewichten und das Projekt Schreberstufen vorziehen könne.