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Kinderfest in Meißen: Ponys angeblich ohne Wasser

Am Sonnabend hatte der Rotary Club zum Kinderfest auf den Heinrichsplatz geladen. Eine Besucherin fand die Bedingungen für die Ponys nicht optimal.

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Ein Foto aus dem Alltag von Sonjas Pferde- und Reiterparadies. So viel Wasser gab es in Meißen zwar nicht. "Die Versorgung der Tiere war trotzdem sichergestellt", meinen mehrere Beteiligte.
Ein Foto aus dem Alltag von Sonjas Pferde- und Reiterparadies. So viel Wasser gab es in Meißen zwar nicht. "Die Versorgung der Tiere war trotzdem sichergestellt", meinen mehrere Beteiligte. © Maria Rafelt

Meißen. Auf dem diesjährigen Rotary Kinder- und Familienfest rund um den Heinrichsplatz und Kleinmarkt gab es viele Attraktionen fürs junge Publikum. Ein Highlight war das Ponyreiten. Dazu hatte Sonjas Pferde- und Reiterparadies aus Nünchritz seine Ponys nach Meißen mitgebracht.

"Für die Tiere war das allerdings kein Spaß. Sie standen bei 35 Grad Celsius in der prallen Sonne, ohne Wasser und mussten Kinder transportieren", schrieb die Meißnerin Bärbel Queißer an die SZ-Redaktion. Ihren Angaben zufolge ging es Tieren nicht gut. "Sie konnten kaum noch laufen", heißt es in dem Brief.

"Völliger Unsinn", sagt Aline Gocht von Sonjas Pferde- und Reiterparadies auf SZ-Nachfrage. Sie kennt den Vorfall, bei dem sogar die Polizei eingeschaltet wurde. "Unsere Ponys haben ausreichend Wasser gehabt. Auch haben wir regelmäßig Pausen gemacht", sagte Gocht. Zudem sei ein Tierarzt vor Ort gewesen. "Wir haben unseren Besuch allerdings von vier auf drei Stunden verkürzt – wegen der Hitze", erklärt Gocht weiter. Vor und nach dem Fest seien die Tiere abgeduscht und gewaschen worden. Und überhaupt: Was solle sie denn für ein Interesse haben, ihre eigenen Tiere verdursten zu lassen?

Die Beschwerdeführerin, so erzählt Gocht weiter, habe ganze Zeit daneben gestanden und die Abläufe haargenau beobachtet. "Sie hat auch gesehen, dass unsere Ponys ausreichend Wasser bekommen haben", erzählt sie. Meißens Breakdancer Heiko Hahnewald war ebenfalls vor Ort. "Die Tiere haben getrunken und u.a. im Hof der Roten Schule pausiert – im Schatten", sagte er.

Beim Veranstalter, dem Rotary Club, hält man die Kritik für ungerechtfertigt. "Es war eine Grundbedingung von Frau Gocht, dass wir genügend Wasser für die Ponys vorhalten", sagte Tom Böhm vom Rotary Club Meißen. Das Ponyreiten habe in der Zeit von 13 bis 16 Uhr stattgefunden. "Die Strecke verlief vom Kleinmarkt in den Hof der Roten Schule", erzählt Böhm weiter. Auch hätten die Tiere dort regelmäßig im Schatten pausiert. Dass eine Frau mit den Bedingungen für die Vierbeiner unzufrieden war und die Sache zur Anzeige bringen wollte, hat auch er mitbekommen.

Allerdings, so Böhm weiter, sei die Polizei nicht extra angerückt, sondern Teil des Programms gewesen. "Es gab eine kleine Blaulichtmeile. Die Polizei hatte auch einen Stand", erklärt Böhm. Er zeigte sich etwas enttäuscht von dem ganzen Theater im Nachgang. "Hier geben sich viele Leute Mühe, um etwas für die Kinder auf die Beine zu stellen. Und dann das. Wir hatten im Vorfeld viele Freikarten an Schülerinnen und Schüler, u.a. auch an Meißner DaZ-Klassen, verteilt", so Böhm.

"Nur weil Pferde vielleicht einmal den Kopf hängen lassen, ist das kein Indiz dafür, dass es ihnen schlecht geht. Wenn sie das tun, sind sie in der Regel entspannt", sagt Aline Gocht abschließend. Sie bietet auf ihrem Reiterhof in Nünchritz u.a. Reitunterricht für Kinder und Erwachsene an.