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Gräbt Berlin dem Landkreis Meißen das Wasser ab?

Klimawandel und Braunkohleausstieg lassen Berlin auf dem Trockenen sitzen. Wasser aus der Elbe soll helfen. Doch was bedeutet das fürs Elbland?

Von Ines Mallek-Klein
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Niedrigwasser in der Elbe ist vor allem in den Sommermonaten Juni bis August keine Ausnahme. Das Umweltbundesamt prüft dennoch Pläne, am Flussoberlauf Wasser abzupumpen und in die Spree zu leiten.
Niedrigwasser in der Elbe ist vor allem in den Sommermonaten Juni bis August keine Ausnahme. Das Umweltbundesamt prüft dennoch Pläne, am Flussoberlauf Wasser abzupumpen und in die Spree zu leiten. © SAE Sächsische Zeitung

Meißen. Die Studie hat 266 Seiten und brisanten Inhalt. Sie stammt aus dem Umweltbundesamt und beschäftigt sich mit den „wasserwirtschaftlichen Folgen des Braunkohleausstiegs in der Lausitz“. Was sperrig klingt, hat ganz konkrete Folgen für Berlin – und vielleicht auch bald für das Elbland. Die Menschen in der Bundeshauptstadt werden mit Trinkwasser versorgt, das zu großen Teilen aus dem Uferfiltrat der Spree gewonnen wird. Und die Spree hat ein Wasserproblem. Das liegt an den trockenen Sommer mit vielen heißen Tagen, das liegt aber auch an den für spätestens 2038 anvisierten Ausstieg aus dem Braunkohleabbau in der Lausitz. Damit geht nicht nur eine 120-jährige Tradition zu Ende, sondern auch der Nachschub für die Spree verloren. Denn in all den Jahren wurden rund 60 Milliarden Kubikmeter Grundwasser in den Fluss gepumpt. Der hat an heißen Sommertagen fast drei Viertel seines Wasserstandes dem Grubenwasser zu danken. Stehen die Pumpen eines Tages still, droht der Pegel der Spree dramatisch abzusacken.

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