Kreis Meißen: Krankenstand hat leicht zugenommen

Landkreis. Die Fehlzeiten im Landkreis Meißen haben im Jahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen. Wie aus dem aktuellen Barmer-Gesundheitsreport hervorgeht, konnten die Beschäftigten letztes Jahr krankheitsbedingt an 20,3 Tagen (2020: 20 Tage) nicht auf Arbeit gehen. "Diese Ausfallzeiten liegen über den durchschnittlichen bundesweiten und auch sachsenweiten Fehlzeiten", sagt Frank Dutschke, Regionalgeschäftsführer der BARMER in Meißen. Beschäftigte in Sachsen fehlten 2021 durchschnittlich 19,6 Tage im Job, bundesweit waren es nur 17,5 Fehltage je Erwerbstätigen.
Psychische Erkrankungen nehmen zu
"Auch während der Corona-Pandemie waren es allerdings die altbekannten Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Rückenschmerzen und Depressionen, die für die meisten Fehlzeiten sorgten", so Dutschke weiter. Im Kreis Meißen sorgten Muskel-Skelett-Erkrankungen, mit rund 4,1 Fehltagen je Beschäftigten, für die insgesamt meisten Fehlzeiten (2020: 4,6 Tage). Allein die Diagnose Rückenschmerzen verursachte im Durchschnitt 1,2 Fehltage je Erwerbsperson. „Acht von zehn Menschen leiden unter Rückenschmerzen, obwohl sich keine Krankheitsursache feststellen lässt. Oftmals sind fehlende Bewegung und Stress schuld. Dabei sind Rückenschmerzen allerdings nicht nur eine Frage einer rückengerechten Belastung, sondern auch des persönlichen Lebensstils“, erklärt der Regionalgeschäftsführer weiter.
Die Nationale Bewegungsempfehlung rate Erwachsene sich mindestens 150 Minuten pro Woche, zum Beispiel fünfmal 30 Minuten zu bewegen. Mit rund 3,7 Fehltagen je Beschäftigten seien psychische Erkrankungen in diesen Regionen der zweithäufigste Grund für eine Krankschreibung gewesen. Insbesondere Depression, Angststörungen oder Reaktion auf sonstige Belastungsstörungen seien von Ärztinnen und Ärzten diagnostiziert worden. 2020 lag die Anzahl bei dieser Erkrankungsart im Landkreis noch bei 3,5 Fehltagen. „Ob die zusätzlichen seelischen Belastungen durch Pandemie und Lockdowns ursächlich für den Anstieg psychischer Erkrankungen im Jahr 2021 sind, lässt sich mit Krankenkassendaten allein nicht feststellen. Schon vor der Corona-Pandemie hatten die Krankschreibungen wegen psychischen Erkrankungen geschlechterübergreifend zugenommen“, sagt Dutschke.
Den niedrigsten Krankenstand in Sachsen verzeichneten die beiden Großstädte Leipzig (17,1 Fehltage) und Dresden (17,2 Fehltage). Die meisten Krankschreibungen gab es hingegen in den Landkreisen Görlitz (21,9 Fehltage) sowie Bautzen und Sächsische Schweiz -Osterzgebirge mit je 21,2 Fehltagen. (SZ/asc)