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Kreis Meißen: Streit um den Weinberg der Königin

Ein Weinböhlaer Jungwinzer möchte eine Parzelle am Meißner Kapitelberg pachten. Doch die Winzergenossenschaft verweist auf ihr Geschäftsmodell.

Von Ines Mallek-Klein
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Jungwinzer Sebastian Uhlig auf seiner Parzelle am Kapitelberg in Meißen.
Jungwinzer Sebastian Uhlig auf seiner Parzelle am Kapitelberg in Meißen. © Claudia Hübschmann

Meißen. Das Refraktometer lügt nicht. Die Trauben für den Federweißen können nicht mehr ewig am Rebstock bleiben. Der Regen der letzten Tage hat ihnen gutgetan. Nun müssten sie gelesen werden. Sebastian Uhlig, der Jungwinzer aus Weinböhla, bewirtschaftet eine Parzelle auf dem Meißner Kapitelberg, jener Lage, an dem auch die jeweils amtierende und gerade frisch gekürte Weinkönigin eine Fläche besitzt. Einen Bewirtschaftungsvertrag hat Sebastian Uhlig nicht, und das ist das Problem. Ohne Vertrag darf er die Trauben zwar ernten, aber nicht selbst verarbeiten. Noch hängen sie, saftig süß, an den durchschnittlich vier Jahrzehnte alten Rebstöcken. Es ist ein kräftezehrendes Experiment. Sie hätten nach dem Trockenstress der vergangenen Monate eine Vegetationspause verdient. Doch so lange Beeren am Stock hängen, läuft die Fotosynthese in den Blättern weiter.

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