Merken

Ein Team mit Herz

Abschiede gehören leider zum Leben. Das Team vom Krematorium wird täglich damit konfrontiert – wie es damit umgeht und wer für den Job gemacht ist, erfahren Sie hier.

 3 Min.
Teilen
Folgen
Im Krematorium Meißen bekommen die Mitarbeiter*innen Freiheiten und gleichzeitig große Verantwortung.
Im Krematorium Meißen bekommen die Mitarbeiter*innen Freiheiten und gleichzeitig große Verantwortung. © Krematorium Meißen

Als starke Gemeinschaft, mit Lebensfreude, einem guten Sinn für Humor und gegenseitigem Verständnis schaffen es die 24 Mitarbeiter*innen die Trauer um sie herum nicht zu sehr an sich heranzulassen und dennoch mitzufühlen.

Geschäftsführer des Städtischen Bestattungswesens Meißen, Jörg Schaldach, ist stolz auf seine Truppe. „Wir sind ein super Team und halten zusammen. Bei uns wird jeder so akzeptiert, wie er ist - mit seinen eigenen Macken, Ecken und Kanten. Hier wird’s nie langweilig und alle kommen gern zur Arbeit. Ja, sogar an den Weihnachtstagen, da Zuhause der Stress größer ist als hier.“

Wer wird ins Team Krematorium gewählt?

„Das Wichtigste ist, dass man mit den Lebenden gut umgehen kann, bevor man für die Toten da ist.“, so Schaldach selbstverständlich. Kommunikation spiele hierbei eine große Rolle und die funktioniere im Team untereinander hervorragend.

„Grundvoraussetzung ist auch der Besitz einer abgeschlossenen Schul- und Berufsausbildung. Ebenso wie die Fähigkeiten das Gehirn einzuschalten, ein naturwissenschaftliches Verständnis zu besitzen, Allgemeinwissen zu beweisen, den Alltag nicht durch schlechte Laune zu vergiften und rücksichtsvoll mit Anderen umzugehen. Wer hier arbeiten möchte, muss eine gefestigte Persönlichkeit besitzen. Wer perfekt ins Team passt und wem es nicht „zu tot“ ist, ergibt sich dabei wie von selbst.“

Der bunte Mix machts

Vom Küchenchef über Zahnarzthelferin und Reiseverkehrskauffrau bis hin zum Anlagenfahrer im Arzneimittelwerk – sie alle arbeiten nun im Krematorium, haben zu Beginn ihres Arbeitslebens etwas Anderes gelernt und tragen nun ihr Wissen zusammen. Ein Prinzip, das funktioniert. Denn sie machen es gern – und das zählt.

„Wir haben so viele Talente in der Firma. Wir ergänzen uns gegenseitig und jeder bringt neues Wissen mit. Denn es gibt zwölf Formen der Intelligenz – die Mischung aus allen macht eine gute Firma aus. Alle leben hier ihre Freiheiten aus und bereichern das Team mit ihrer Stärke.“

Freiheiten ausleben – das bedeutet auch ohne konkrete Hierarchieverwaltung und Druck Mut zu eigenständigen Entscheidungen zu fassen. „Gib den Menschen Freiheiten und du bekommst Verantwortung zurück. Das wirkt sich enorm auf die Arbeitsqualität aus. Meine Leute unterstützen sich gegenseitig, hier gibt es keinen Neid oder Streit. Hier hilft man sich einfach gern.“, so Schaldach.

Dabei gilt stets der Grundsatz, dass jede Entscheidung richtig ist – sie ist nur mit dem Herzen und Mitgefühl zu treffen. Denn es geht nicht nur darum, den Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen, sondern vielmehr sich um die zu kümmern, die bleiben und mit dem Verlust leben müssen.